Archiv Gute-Nacht-Geschichten Osterferien 2021

Gute-Nacht-Geschichten in den Osterferien vom 13. bis zum 17. April 2021

Samstag, 17. April 2021

Lilly
Im Land der tausend Regenbogen wohnt Lilly. Lilly ist eine kleine Fee. Sie trägt gerne ein Kleid aus rosafarbenen Blüten und ein goldenes Diadem auf dem Kopf, welches ihre lange wildgelockte Mähne im Zaum hält.

Lilly’s beste Freundin heißt Annelie. Sie kümmert sich um die vielen Blumen auf der Wiese, auf der die beiden Feenfreundinnen ihr Heim in einem unbewohnten Schneckenhaus eingerichtet haben. Jeden Morgen fliegen die beiden los, um sich um ihre Schützlinge zu kümmern: Annelie um ihre Blumen auf der Wiese und Lilly…. Was meint ihr? Um wen kümmert sich Lilly?

Lilly kümmert sich um ein kleines Einhornfohlen. Es ist schneeweiß. Mähne und Schweif schimmern im Licht wie ganz viele Regenbögen in schillernden Farben. Das kleine Einhorn hat noch keinen Namen. Vielleicht mögt ihr ihm einen Namen geben… 

Habt ihr einen Namen gefunden? Dann erzähle ich weiter. Und wenn es um das Einhorn geht, dann ist eine Klammer zu sehen und ihr könnt in Gedanken euren Namen einsetzen. Einverstanden?

Das (Einhornfohlen) ist in einem verlassenen Bienenstock untergebracht, der auf Annelie’s Wiese lag. Lilly führt es täglich aus. Auf der Wiese schnuppert das (Einhornfohlen) an den Gräsern. Jetzt im Frühling fangen die Krokusse an zu sprießen. Gänseblümchen schießen in die Höhe und kitzeln dem (Einhornfohlen) die Nüstern. Ab und zu muss es niesen und Lilly lacht laut los, weil es sich so niedlich anhört und lustig aussieht.

Eines Morgens kommt Lilly zum Bienenstock und sieht, dass der Eingang von zwei bewaffneten Bienen versperrt wird. Sie ahnt Böses und fliegt näher heran. So böse sahen die Bienen auf dieser Wiese ja noch nie aus. Der Bienenstock war doch seit Jahren verlassen, warum lassen die Bienen jetzt das (Einhornfohlen) nicht raus. Und überhaupt… wie geht es dem (Einhornfohlen) gerade?

„Hallo und guten Morgen ihr fleißigen Bienen“, sagt Lilly. „Was treibt euch hierher? Warum versperrt ihr den Eingang?“ Die beiden Bienen stampfen ihre Lanzen in den Boden und schauen ärgerlich zu Lilly. „Dieser Bienenstock wird von uns gebraucht. Das (Einhornfohlen) ist im Weg. Es hat hier nichts zu suchen. Es lässt sich aber nicht vertreiben und ist nur noch tiefer in den Bienenstock gekrabbelt.“, meldet sich eine Biene zu Wort. „Dann lasst mich doch zu ihm. Ich hole das (Einhornfohlen) heraus.“, bittet Lilly. Doch die Wächterbienen stellen die Lanzen noch enger.

Lilly hat Angst um ihr (Einhornfohlen). Vor nicht allzu langer Zeit sind die Einhorneltern ums Leben gekommen, als wilde Bienen die Blumenwiese von Annelie in ihre Macht bekommen wollten und sich die Einhörner zusammen mit Annelie gewehrt hatten. Bestimmt ist das (Einhornfohlen) ganz starr vor Schreck und denkt zurück an die Tragödie um seine Eltern. 

Lilly merkt, dass mit den Wächterbienen nicht zu spaßen ist und fliegt rasch los, ihre Freundin Annelie suchen. Ihre Flügel schlagen so schnell, dass sie mit mehreren Purzelbäumen vor Annelie auf der Wiese aufkommt. Landen war noch nie ihre Stärke gewesen, aber dieses Mal hat sie Glück, dass sie sich nicht ernsthaft verletzt. Schnell berichtet sie Annelie von der Lage. Annelie lässt sofort von ihrer Arbeit ab und folgt Lilly im Sprintflug zurück zum Bienenstock. Dort stehen noch immer die zwei Bienen mit gekreuzten Lanzen vor der Öffnung Wache.

Als die beiden Feenfreundinnen wieder versuchen, in den Bienenstock zu gelangen, hören sie wütendes Flügelschlagen und schon sind sie von mehreren hundert Bienen umzingelt. Jetzt klappern auch den beiden Feen die Zähne vor Angst. Was sollen sie nur machen?

Vier große Arbeiterbienen lösen sich aus dem Pulk. Sie tragen auf einem großen Blatt die Königin. Diese schaut verdrießlich auf die beiden Feen herunter und meint: „Was habt ihr hier zu suchen? Der Bienenstock gehört uns. Und das Einhornfohlen darin auch. Es wird uns dienen müssen.“

Lilly schluckt und dann kommen doch noch Worte aus ihrem Mund: „Bitte, liebe Königin. Wir holen das (Einhornfohlen) heraus und ihr könnt sofort den Bienenstock besetzen. Er war so viele Jahre unbewohnt, dass ich dachte, es wäre ein schönes Zuhause für ein kleines trauriges Einhornfohlen, dessen Eltern bei einem Kampf ums Leben gekommen sind. Bitte lasst es frei. Es hat euch nichts getan.“

„Hier waren schon andere Bienen?“, fragt die Königin. „Ja“, meldet sich Annelie zu Wort. „Wir haben sie vertrieben. Sie wollten die gesamte Blumenwiese – meine Blumenwiese – besetzen und für sich beanspruchen. Wir konnten sie damals vertreiben.“

„Also habt ihr auch unseren Bienenstock vor den fremden Bienen gerettet.“, erkennt die Königin. „Wenn das so ist, dann wollen wir euch das Einhornfohlen herausgeben.“ Sie macht den Wächterbienen ein Zeichen und flugs krabbelt Lilly in den Bienenstock, um das (Einhornfohlen) zu holen. Zitternd kommt es zusammen mit Lilly zum Vorschein. Annelie und Lilly drücken es ganz fest an sich und führen es ein Stück von den Bienen weg. Während Annelie auf das (Einhornfohlen) aufpasst, fliegt Lilly zurück zur Königin. „Vielen herzlichen Dank liebe Königin.“, sagt sie. 

„Lasst uns auf dieser schönen Blumenwiese zusammen in Frieden leben und aufeinander aufpassen.“, schlägt Lilly vor. Die Bienenkönigin schaut sie an und nickt. „Ja, lasst uns Frieden schließen.“ Als diese Worte gefallen sind, klatschen alle Bienen, Annelie, Lilly und das (Einhornfohlen). Sie beschließen, ein großes Fest zu veranstalten. 

Von nun an leben alle in Frieden zusammen und haben viel Spaß miteinander. Lilly und Annelie haben sogar ein neues Zuhause für das (Einhornfohlen) gefunden: Ein großes verlassenes Schneckenhaus, unweit ihres kleinen Heimes.
(Melanie Gaus)
 
Das waren meine Wörter: landen, Biene, Fee, Frühling, Blumen

Dies ist vorerst unsere letzte Geschichte. Die Osterferien gehen nun zu Ende. Wir hoffen, dass Lesen der vielen unterschiedlichen Geschichten hat euch ganz viel Spaß gemacht.
Also, bis demnächst, hier auf unserer Website oder real im Kirchenzelt.
Viele Grüße und passt auf euch auf!
Euere Teamer*innen von Kirche unterwegs.


Donnerstag, 15. April 2021
Vom Blitz und Donner
Was war das? War das ein Blitz? Nathanael bekommt langsam Angst. Nathanael mag es gar nicht wenn es donnert und blitzt. Eigentlich soll Nathanael schlafen aber so klappt das nicht. Er geht aus dem Bett und will sich ein Glas Wasser holen. Unterwegs stolpert er über seine Auto’s womit er noch heute Nachmittag gespielt hat. Ai, ai, ai, tut das weh, denkt sich Nathanael, während er seinen Golf Cabrio zwischen den Zehen hervorholt. Er muss fast weinen, so weh tat ihm das. Aber er kann jetzt nicht weinen, weil Mama ihm immer sagt, dass er sein Zimmer aufräumen soll, und wenigstens den Boden frei räumen sollte. Hätte er nur das Licht an gemacht! Das sagt Mama auch immer. Könnte Mama nicht hier sein, fragt sich Nathanael. Leise öffnet Nathanael die Tür von seinem Schlafzimmer und schleicht sich zum Badezimmer. Nathanael macht sich ein Glas kaltes Wasser und guckt aus dem Fenster. Noch ist es hell und es gibt viele Wolken zu sehen. Nathanael versucht Figuren in den Wolken zu erkennen, das macht er besonders gern. Das macht immer so Spaß und Nathanael vergisst schon wieder, dass es eben noch geblitzt hatte. Nathanael sieht eine Wolke, die aussieht wie ein Schaf und noch ein Schaf. Weiter nach links gibt es eine wunderschöne Wolke, die sieht so aus als würden die letzten Sonnenstrahlen aus dieser Wolke kommen und die Erde streicheln. Nathanael denkt an Opa und Oma und fühlt sich schon wieder viel besser. Er öffnet das Fenster und kann fühlen, dass es bald regnen wird. Am liebsten wäre Nathanael mit Opa zusammen im Keller, während es gewittert. Opa hatte im Keller immer was zum Räumen oder zum Basteln gehabt. Während er im Keller war, meinte Nathanael immer, dass der Donner dann nicht so laut zu hören war. Wenigstes war er auch weit weg vom Blitz und er fühlte sich im Keller sicher. Zum Donner hat Opa dann gesagt, dass da einer auf der Mülltonne klopft oder das Thor seinen Hammer noch kontrolliert. Opa hat dann das Radio im Keller eingeschaltet und sich zusammen mit Nathanael ein paar Lieder aus den achtziger Jahren angehört. Nathanael kannte mittlerweile sehr viele von diesen alten Liedern, da er den Radiosender dann auch immer in seinem Kinderzimmer eingeschaltet hatte, WDR4. Opa hat immer gestaunt, dass Nathanael so viele Lieder schon mitsingen konnte. Zusammen haben die beiden dann besprochen was es alles noch im Hause zu tun gab und wie sie das anpacken könnten. Nathanael hatte auch immer viele Ideen und Fragen. Nebenbei hat Opa dann immer berichtet wie das Gewitter funktioniert und ob es wieder weggezogen ist oder noch ein bisschen blieb. Opa hat Nathanael oft geholfen, wenn es gewittert hat und dann immer  Nathanael erklärt wie man weiß, ob das Gewitter schon wegzieht oder noch nicht. Nathanael träumt langsam in seinen Gedanken weg. Behm! Auf einmal donnert es ganz laut. Es hört sich an, als ob der Himmel aufgerissen wird. Nathanael kann sich fast vorstellen wie sein Opa sagt das Thor mit seinem Hammer spielt. In der Schule hat Nathanael gelernt das Thor zu den alten Germanischen Göttern gehörte und der Wettergott war. Inzwischen gibt es Wetter-Apps die viel besser sind als Thor, dachte sich Nathanael. Das Glas Wasser ist fast leer und Nathanael ist langsam müde. Er geht zurück in sein Zimmer und als er seine Tür öffnet, blitzt es ganz stark und sein Zimmer ist kurz richtig hell erleuchtet. Da sieht er seinen ganzen Fuhrpark am Boden stehen. Nathanael schiebt all seine Autos zur Seite damit er sein Bett ohne Verletzungen erreichen kann. Geschafft, denkt sich Nathanael, und hüpft in sein Bett. Dann blitzt es wieder und Nathanael zählt: ….eins, zwei, drei, vier, fünf….und dann rollt der Donner wieder vorbei. Fünf mal 340 ist, das ist, das ist… 1700. Opa hatte Nathanael oft erklärt das Licht schneller ist als der Donner und das der Donner pro Sekunde 340m vom Blitz entfernt ist. Nun mal aufpassen, denkt sich Nathanael. Der nächste Blitz kommt und Nathanael zählt wieder… eins, zwei, drei…ein sehr lauter Donner knallt durch die Gegend. Das ist näher, aber ich bin drinnen, denkt sich Nathanael. Opa hat immer gesagt das Nathanael keine Angst haben muss, wenn er drinnen ist und er immer bei ihm sein würde. Trotzdem hat Nathanael großen Respekt vor dem Gewitter. Dann fängt der Wind an kräftig zu wehen und kurz danach regnet es. Nathanael kuschelt sich unter seine Decke. Er weiß das es bald vorbei ist. Dann geht die Tür seines Zimmers langsam auf und Nathanael taucht unter seine Bettdecke. Jemand betritt sein Zimmer. Nathanael hält seinen Atem an und rührt sich nicht. Dann spürt er, dass es Mama ist. Mama schleicht sich durch sein Zimmer und macht sein Fenster zu. Mama zieht die Decke grade, streichelt Nathanael über die Stirn und gibt ihm einen Kuss. Nathanael nimmt sein Kuscheltier zu sich und träumt einen schönen Traum. 
(Ruud Stijntjes)
 
Wörter die in der Geschichte vorkommen: Glas – Hammer – Licht – Wolke – Blitz 


Mittwoch, 14. April 2021
Der Streik der Bienen
 Es war schon Abend geworden und ich war mega aufgeregt. Heute ist endlich der Sonnenblumenball von meinem Volk! Wie lange ich schon darauf gewartet habe! Das ganze Jahr lang. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und gab der bunten Wiese einen goldenen Schimmer. Wir Bienen nennen das immer die goldene Stunde. Als die Sonne beinahe hinter dem Horizont verschwunden war, flog ich schnell zum Bienenpalast in der Nähe der großen Sonnenblumen. Seitdem ich denken kann ist das mein Lieblingsplatz. Als ich endlich beim Palast ankomme, überströmt mich die Helligkeit und Schönheit des Palastinneren. Heute wird es eine wichtige Rede von unserer Bienenkönigin geben und wir alle sind schon sehr gespannt, was sie zu sagen hat. Ich sah meine Freunde Daisy und Pollen, sie winkten mir zu und ich flog zu ihnen rüber und setzte mich zu ihnen. „Hey Sun, weißt du vielleicht etwas darüber, was die Königin uns heute sagen wird?“, fragte mich Daisy. „Nein ich weiß es nicht.“, antwortete ich ihr. Auf einmal ertönten Paukenschläge und Trompeten. Die Königin der Bienen betrat die große königliche Halle der Könige und alle sahen sie gespannt an. Begleitet von ihren Leibwachen schritt sie auf den Thron aus Blumen und Zweigen zu und setzte sich darauf. Dann sah sie ihr ganzes Bienenvolk an und lächelte zufrieden. Dann erhob sie sich und fing ihre Rede an: „Liebe Bienen, wie ihr sicherlich wisst, arbeiten wir auf verschiedenen Feldern und für verschiedene Menschen. Da seit einiger Zeit einige von uns immer wieder krank zum Bienenstock gekommen oder gar an der Krankheit gestorben sind, müssen wir sofort etwas unternehmen. Die Bauern versprühen immer mehr Pestizide. Da es ein Hohes Risiko ist, auf den Feldern weiterzuarbeiten, werden wir streiken. Dieser Beschluss wurde vom Internationalen Bienenverbund gefasst. Das heißt, dass wir nicht arbeiten gehen und schauen, wie die Menschen die Situation verbessern. Wir wollen nämlich alle gesund bleiben. Ihr könnt also machen was ihr wollt. Ich erwarte von euch allerdings, dass das nichts Unverantwortliches beinhaltet und uns nicht weiter in Gefahr bringt als wir ohnehin schon sind“. Sie sah uns schnell alle an und verabschiedete sich mit diesen Worten bei uns. Sobald sie aus der Halle war brach Tumult aus und alle fingen an mit irgendjemanden zu reden. Pollen, Daisy und ich standen erst nur da und sahen uns die anderen an, die alles andere um sich herum vergaßen und nur noch aufeinander einredeten. Pollen und Daisy drehten sich zu mir um und sie sagten: „WOW, das ist wirklich cool, wir hatten noch nie so wirklich Ferien!“. Ich fand, dass das keine gute Idee war und fing an mit ihnen zu reden. „Ja, ich weiß, dass das cool ist, aber wer wird jetzt alle Blüten bestäuben?“, fragte ich. Dann sahen Pollen und Daisy mich an und sagten: „Das können doch die Wespen und Hummeln machen!“. Ich sah sie verdutzt an und erklärte ihnen: „Das ist aber nicht der Hauptjob der Hummeln und Wespen! Sie wurden nicht dazu ausgebildet, wir allerdings schon. Wir haben all das Wissen in unseren Bibliotheken, was man alles beachten muss beim Bestäuben. Sie wissen das alles nicht und würden jede Menge Fehler machen. Außerdem sind sie nicht genug und die ganze Umwelt könnte Probleme mit unserem Streik haben. Dann könnten eure Lieblingsblumen aussterben und die anderen Insekten und Tiere müssten darunter leiden.“ Daisy sah mich nachdenklich an und sagte dann schließlich: „Meine Familie und ich wollen nach Mallorca fliegen, um dort unsere Verwandten zu besuchen. Ich habe sie noch nie besucht und wollte sie jetzt mal sehen, da die Gelegenheit jetzt ja perfekt ist.“ Ich verstand sie und sagte: „Okay, das ist gut. Dann kannst du ihnen ja liebe Grüße vom ganzen Bienenstock mitbringen. Pollen, was hast du vor?“  Pollen sagte: „Ich hatte vor ein Honig-Whirlpool-Bad zu nehmen, willst du mitkommen?“  Ich fand das eine gute Idee und ging mit ihr mit. Wir ließen es uns richtig gut gehen.
So ging das dann zwei Wochen lang, bis im Fernsehen eine Eilmeldung kam als ich mit Pollen und Daisy, die mittlerweile wieder zurück war, auf meiner Couch saß: 
Der Nachrichtensender berichtete: „Die Blumen und Pflanzen sind nun schon seit ungefähr zwei Wochen nicht mehr bestäubt worden. Das hat große Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wenn das so weitergeht, werden laut Experten viele Blumen, Bäume und andere Lebewesen vom Aussterben bedroht sein. Die Bienen scheinen nicht mehr zu bestäuben, weswegen der Internationale Bauernverband den Beschluss gefasst hatte, nur noch Pestizide zu benutzen die keinen Insekten mehr schadet und nur die Schädlinge von ihren Feldern weghält. Nun müssen wir nur noch darauf hoffen, dass die Bienen diese Entschädigung annehmen und wieder unsere Pflanzen weiter bestäuben“. Pollen, Daisy und ich kamen zu dem Entschluss, zur Königin zu gehen und ihr davon zu berichten. Als wir der Königin alles in der königlichen Halle erzählt hatten, sagte sie zu uns: „Ich bedanke mich bei euch, dass ihr mir diese wichtige Information mitgeteilt habt. Ich werde nun alle Ratsmitglieder zu mir rufen und wir werden etwas in die Wege leiten. Ihr seid außerdem herzlich eingeladen. Die Sitzung wird gleich stattfinden, ihr könnt also hier warten, wenn ihr das wollt.“  So warteten wir also, bis die Mitglieder auftauchten. Als die Sitzung beendet war und wir alle einen Beschluss gefunden hatten, machte die Königin eine Durchsage durch den ganzen Bienenstock: „Liebe Bienen, wie euch schon mitgeteilt worden ist, hat eine Ratssitzung stattgefunden. In dieser haben wir beschlossen, wieder zu arbeiten, weil die Menschen nun keine für uns schädlichen Pestizide mehr benutzen. Deshalb wollen wir morgen den Streik beenden und wieder arbeiten gehen. Bis morgen in aller Frische“. Als die Durchsage beendet war und der nächste Tag angebrochen war, ging alles wieder so zu, wie vor zwei Wochen. Zum Glück ist alles gut geworden.
 (Charlotte Stijntjes)
 
Wörter, die in der Geschichte zu finden sind: 
Sonnenblume, Biene, Sonne, Könige, Abend

Dienstag, 13. April 2021
Wo ist nur Oles Rucksack?
 Ole ist sauer. Sein Rucksack ist weg. In seinem Rucksack hat er das Taschenmesser, das er von seinem Opa bekommen hat, aufbewahrt. Er weiß noch nicht wie er das seinem Vater und seiner Mutter erzählen soll, dass der Rucksack weg ist. Den Rucksack hat er grade erst bekommen und dann auch noch das Taschenmesser von Opa. Ole ist traurig und ihm wird übel, wenn er daran denkt. Ob Ole überhaupt schlafen kann? Gestern war alles noch in Ordnung. Ole hat sich mit seinen Freunden getroffen und zusammen an dem Nistkasten für die Vögel im Frühling gearbeitet. Der Plan war bis Pfingsten jeden dritten Baum an der Regenbogengasse mit einem Nistkasten zu versehen. Zusammen mit David und Jamie haben sie fleißig an den Nistkästen gearbeitet. Jeder hatte schon einen fertig gestellt. Mit dem Taschenmesser hatte Ole die Initialen in die Nistkästen geschnitten, damit man sehen konnte wer die Nistkästen gebaut hatte. Wie soll es nun weiter gehen? Wer kann sonst die Initialen in die Nistkästen schneiden? Was werden David und Jamie sagen? So ein Mist! Ob Ole sich weg schleichen kann und sich auf die Suche begeben kann? Noch ist kein Sonnenuntergang. Er guckt mal, ob er noch raus kann, aber Pech. Papa und Mama sitzen noch draußen und da kommt er nicht dran vorbei. Dann schnell zurück ins Bett und versuchen zu schlafen, denkt sich Ole. Ihm fällt es schwer und er kann nicht einschlafen. Stattdessen denkt er an seinen Tagesablauf. Vielleicht hat er etwas übersehen? Ole war heute schon früh aufgestanden. Er sollte die Brötchen für das Frühstück besorgen und nach dem Frühstück hatte er noch am See geangelt. Aber beim Angeln hatte er seinen Rucksack noch gehabt! Er hatte mit seinem Taschenmesser eine verfilzte Angelsehne seiner Angel abgeschnitten. Sein zweites Frühstück hatte er auch in seinem Rucksack. Ole hat immer Hunger, wenn er Angeln geht und er hatte sich während des Brötchenholens sein zweites Frühstück gesichert und in seinen Rucksack gesteckt. Viel zu früh hatte seine Mutter ihm zum Mittagsessen gerufen. Ole hatte erst vier Barsche und eine Karausche gefangen. Er hatte den Rucksack dort sicher nicht vergessen! Zum Mittag gab es Ravioli und Ole hatte mit seinem Taschenmesser vier Dosen geöffnet, also klar, da hatte er seinen Rucksack noch! Zum Nachtisch gab es Vanillepudding mit Apfelkuchen und das hatte Ole ziemlich gut geschmeckt. Er hat sich Nachschlag geholt und das später bereut. Er hatte total vergessen, dass er sich mit David und Jamie zum Trampolin springen verabredet hatte. Der Apfelkuchen hatte fröhlich mit Ole mit gehüpft und Ole musste einige Pausen beim Springen einlegen. Mhm. David und Jamie sind später mit Ole zurück gegangen, weil es Ole gar nicht gut ging. Ole hatte mit dem Pudding und Apfelkuchen in seinem Magen gekämpft. Statt nun wie verabredet den Nachmittag Trampolin zu springen, hatte Ole nun zusammen mit David und Jamie Ligretto gespielt. Inzwischen ging es Ole wieder besser. Nach dem Abendessen hat Ole mit seinen Eltern noch einen Spaziergang im Wald gemacht. Mist denkt sich Ole. Jetzt weiß er es wieder!  Er muss seinen Rucksack beim Trampolin vergessen haben. Ole würde jetzt am liebsten gleich aus seinem Bett springen und zum Trampolin rennen. Er kann es kaum erwarten bis die Nacht vorbei ist. Ob der Rucksack noch unter dem Trampolin liegt? Zum Glück soll er morgen früh wieder Brötchen holen. Endlich schläft Ole ein und in seinem Traum fährt er schon mit seinem Fahrrad zum Trampolin, um nach zu sehen ob sein Rucksack noch unter dem Trampolin liegt. ….
(Ruud Stijntjes)
 
Meine Worte waren:
Rucksack - Nistkasten - Sonnenuntergang - Trampolin – Apfelkuchen 

Gute-Nacht-Geschichte für Montag, 12.April 2021 - Bitte anklicken!

Gute-Nacht-Geschichte für Sonntag, 11.April 2021 - Bitte anklicken!

Gute Nacht Geschichten in den Osterferien vom 27. März bis 10. April 2021

Samstag, 10. April 2021
Die unerwartete Schatzsuche
„Die Käsebrote kommen in meinen Rucksack, zusammen mit Gurke, Paprika und Mohrrüben. Die esse ich am liebsten“, sagte Lotta. „Okay! Dann sind die Salamibrote alle für mich. Und übrigens auch die Süßigkeiten und Kekse!“ konterte Lasse fröhlich.
Es war Samstag Abend. Lotta und Lasse saßen am Esszimmertisch, schmierten Brote und verpackten sie ordentlich in Brotdosen. Neben sich hatten die beiden ihre Rucksäcke stehen, die sich immer mehr füllten. Die Geschwister waren schon voller Vorfreude und ziemlich aufgeregt. Mama und Papa hatten ihnen erlaubt am Sonntag ganz alleine einen Tagesausflug zu machen. Erst zum Abendbrot sollten sie wieder zuhause sein. „Wir müssen auch an Getränke denken und an ein bisschen Obst. Und eine Decke sollten wir mitnehmen. Und Badesachen, und unsere Fahrräder müssen wir noch aus dem Schuppen holen.“
„Na ihr Zwei, wie weit seid ihr mit euren Vorbereitungen? Denkt an die Sonnencreme und eure Basecaps. Morgen soll den ganzen Tag die Sonne scheinen. Es wird heiß!“ mischte sich Mama ins Gespräch. Schon eine ganze Weile lehnten Papa und sie am Türrahmen und beobachteten Lotta und Lasse schmunzelnd bei ihren Vorbereitungen. Gemeinsam mit ihren Kindern bewohnten sie ein altes Forsthaus umgeben von Feldern und Wiesen in unmittelbarer Nähe zum Wald. Es war schön dort, aber auch einsam. Nachbarskinder gab es in direkter Nähe nicht. Verabredungen zum Spielen und Schule gingen nur mit Auto und Schulbus. Deshalb war der geplante Ausflug ein echtes Highlight. Und ganz alleine ein besonderes Abenteuer. Das durften die Stadtkinder die Lotta und Lasse aus der Grundschule kannten nämlich noch nicht alleine.
Nachdem die Rucksäcke vollständig gepackt und die Fahrräder aus dem Schuppen geholt waren, gingen Lotta und Lasse früh schlafen. Schließlich wollten sie am Sonntag früh aufstehen, um keine Sekunde ihres Ausflugtags zu verschenken. 
Am nächsten Morgen war Lasse als erster wach. Schnell zog er sich an und weckte Lotta. Gähnend schlüpfte sie in Shorts und T-Shirt. Der Besuch im Badezimmer fiel heute aus. Sie nahmen ihre Rucksäcke und liefen zur Haustür. „Psst, sei leise, Mama und Papa schlafen noch“, flüsterte Lotta. Vorsichtig öffneten und schlossen sie die Tür. Sekunden später radelten sie mit ihren Rucksäcken auf dem Rücken dem Wald entgegen. Sie merkten nicht, dass Mama und Papa ihnen aus dem Fenster guckend hinterher sahen. „Was die beiden wohl zu unserer Überraschung in ihren Rucksäcken sagen werden?“ fragte Papa. „Auf jeden Fall werden sie große Augen machen und überlegen, was sie damit auf ihrem Ausflug anfangen sollen!“ antwortete Mama lachend.
Es dauerte nicht lange und Lasse und Lotta hatten ihr Ziel erreicht. Die Sonne schien warm auf die Lichtung am Bach unweit des Forsthauses. Die Geschwister stellten ihre Fahrräder ab und inspizierten zuerst die kleine aus Holzstangen gebaute Hütte auf der Lichtung. Erst vor zwei Wochen hatten sie diese gemeinsam mit ihren Eltern rund um einen Baum als Versteck und Regenschutz gebaut. Nun wollten sie sehen, ob noch alles in Ordnung war. Lasse ging vor. Immerhin war er der große Bruder und ein Jahr älter als Lotta. „Alles klar“, sagte er. „Du kannst kommen!“ Es war schon ziemlich warm. So stellten sie ihre Rucksäcke in der Hütte ab, schlüpften in ihre Badesachen und ab ging es in den Bach. Der war herrlich kühl. Das Wasser reichte ihnen bis kurz über ihre Knöchel. Sie suchten Holz und Äste, bauten damit eine kleine Brücke, stauten den Bach und ließen große Blätter wie kleine Schiffe im Bach fahren. „Aua!“ rief Lotta plötzlich. Sie war auf etwas hartes, kantiges getreten. Sofort stand Lasse bei ihr, bückte sich ins Wasser und hatte den Übeltäter in der Hand. „Was ist das denn? Ein violetter Legostein!? Was macht der denn hier im Bach?“ fragte Lasse. „Guck mal, der sieht noch ganz neu aus. Der kann hier noch nicht lange liegen!“, sagte Lotta und massierte ihren Fuß am Bachufer sitzend. „Komisch! Lass uns erst einmal frühstücken. Ich hab Hunger! Wir gucken später noch Mal in Ruhe. Vielleicht sind da ja noch mehr. Ich krieg die Krise, wenn außer uns hier auch andere Kinder sind. Das ist doch unsere geheime Lichtung. Unser eigenes Versteck!“ murmelte Lasse. Sie gingen zur Hütte, holten ihre Rucksäcke, legten die mitgenommene Decke auf der Lichtung aus und begannen mit dem späten Frühstück. Fast satt nahm sich Lotta Lasses Rucksack. „Ich brauch jetzt noch einen Schokoriegel. Du hast doch alle Süßigkeiten eingepackt. Lass mich mal an deinen Rucksack“, sagte Lotta und schon packte sie den restlichen Inhalt des Rucksacks aus. „Was ist das denn jetzt schon wieder? Du hast einen Brief im Rucksack!“ In der einen Hand hatte Lotta den Schokoriegel und in der anderen einen Briefumschlag mit Regenbogen-Aufdruck.  „Lass mich mal sehen!“ Lasse griff nach dem Briefumschlag und riss ihn auf. „Sucht die Farben des Regenbogens. Achtet auf die versteckten Hinweise, damit ihr keine Farbe überseht. Wenn ihr alle Farben gefunden habt, erwartet euch zuhause eine Überraschung“, las Lasse laut vor. Inzwischen hatte Lotta auch ihren Rucksack ausgepackt. „Guck mal, Lasse. In meinem Rucksack ist ein Beutel mit einzelnen Legosteinen. Rot, orange, gelb, grün, hellblau, dunkelblau,“ zählte Lotta auf. „Und violett!“ Lasse hielt ihr den Legostein hin, auf den sie getreten war. „Macht sieben Farben. Sieben Farben hat der Regenbogen. Das habe ich gerade in der Schule gelernt. Diese sieben Farben müssen wir suchen und dann ab nach Hause. Welche Überraschung es dort wohl für uns gibt?“ fragte Lotta. „Aber wo sollen wir suchen?“ „Achtet auf die versteckten Hinweise, steht hier“, sagte Lasse. „Also, gucken wir uns um!“
Und das taten die Zwei dann auch. Dabei stellten sie fest, dass sich in den vergangenen zwei Wochen auf ihrer Lichtung einiges verändert hatte. Bis jetzt war ihnen das gar nicht aufgefallen. Am Baum, um den ihre Hütte gebaut war, hing ein gelbes Vogelhaus. Dort fanden sie weitere gelbe Legosteine. Ihre Hütte hatte als Kennzeichen eine hell- und dunkelblau gestreifte Fahne. Auf dem Dach darunter fanden sie einen Beutel mit hell-und dunkelblauen Legosteinen. Etwas entfernt stand am Bach eine Holzbank, frisch gestrichen in rot, orange und violett. In den dort frisch angepflanzten Blumen fanden sie Legosteine in den Farben der Bank. Nach den grünen Legosteinen suchten sie am längsten. Die hatten Mama und Papa in ihrem Lieblingsbaum zwischen den grünen Blättern versteckt. Als Lotta und Lasse endlich alle Legosteine in den Farben des Regenbogens gefunden hatten, war es inzwischen Nachmittag. Fix packten sie ihre Sachen zusammen und radelten nach Hause. Sie wurden schon von Mama und Papa erwartet. Noch auf dem Fahrrad sitzend riefen sie ihren Eltern entgegen: „Welche Überraschung habt ihr für uns? Wir haben alle Farben des Regenbogens gefunden!“  „Dann geht mal ins Esszimmer. Dort hat euer Abenteuer gestern ja angefangen. Auf dem Tisch findet ihr eure Überraschung“, sagte Papa. Das ließen sich Lotta und Lasse nicht zweimal sagen. Total aufgeregt rannten sie ins Esszimmer. Auf dem Tisch lag für sie ein niegelnagelneues ‚LEGO Puzzle Regenbogen 1000 Teile‘. „Hammer!“ sagten die beiden wie aus einem Munde. „Und 1000 Teile, dass wird dauern! Aber, wir schaffen das!“ Inzwischen waren ihre Eltern ihnen ins Esszimmer gefolgt. Glücklich fielen Lasse und Lotta ihnen in die Arme. „Man war das ein Tag. Und das Puzzle ist die Krönung!“ sagten beide und waren sich sicher: Dieser Tag würde ihnen für immer in besonderer Erinnerung bleiben. Den Rest des Sonntags verbrachten sie gemeinsam im Garten am Forsthaus, mit Würstchen grillen und Stockbrot backen. Mit dem Puzzle wollten sie am nächsten Tag beginnen.
(Ruth Litzen)
 
Meine Worte waren: Sonntag, Legostein, Erinnerung, Versteck, Sonne

Donnerstag, 08.April 2021
Der spannende Ausflug
Frühmorgens wachen Willi und Karl auf. Die Mutter der beiden Kinder ist in der Küche und bereitet das Frühstück vor. Es gibt frisch gebackene Brötchen und Eier. Als sie gemeinsam am Tisch sitzen und die Sonne von draußen auf den Tisch scheint, kommt Willi eine Idee in den Kopf. Er fragt seine Eltern, ob sie heute bei diesem schönen Wetter einen Ausflug mit dem Fahrrad auf den Pferdehof zu Oma und Opa machen können. Karl springt vor Freude vom Stuhl und will sofort los. Da ruft die Mutter: „Halt Karl! Lass uns vorher noch einen Kirschkuchen backen, dann können wir mit Oma und Opa ein Picknick machen.“ Mit großem Eifer helfen die Kinder Willi und Karl beim Kuchen backen. Karl schlägt die Eier in die Schüssel und gibt alle anderen Zutaten dazu. Willi rührt den Kuchen mit dem Mixer. Als der Teig fertig ist, gibt die Mutter ihn in eine Kuchenform und schiebt ihn anschließend in den Backofen. In der Zwischenzeit, in der der Kuchen im Ofen backt, bereiten die Kinder mit den Eltern einen Picknickkorb mit Tellern, Tassen, Gabeln, Saft und Kaffee vor. Anschließend holen Karl und Willi mit ihrem Vater die Fahrräder aus dem Schuppen. Die Mutter packt den fertigen Kuchen aus dem Backofen in den Picknickkorb. Gemeinsam radeln sie los zum Pferdehof. Auf dem Weg zu Oma und Opa sehen die Kinder am Wegesrand sehr viel Müll rumliegen. Karl sagt zu seinen Eltern: „Schaut mal was die Menschen alles auf den Weg schmeißen! Mama können wir den Müll nicht aufsammeln und ihn in die Mülltonne bei Oma und Opa werfen?“ Die Idee findet Mama super. Gemeinsam sammeln Willi und Karl mit ihren Eltern den Müll in eine Papiertüte, die sie zufällig in der Fahrradtasche beim Vater finden. Ruckzuck ist die Papiertüte voll mit Plastikflaschen, Dosen, Papier und vielem mehr. Dann geht es weiter zu Oma und Opa. Bei den Großeltern angekommen erzählen die Kinder stolz, dass sie eine ganze Tüte voller Müll gesammelt haben und es sehr schade finden, dass die Menschen den Müll einfach in ihre schöne Umwelt werfen. Oma und Opa sind sehr stolz auf ihre Enkelkinder und freuen sich über den Besuch. Willi sagt zu seinen Großeltern: „Oma, Opa wir haben Kirschkuchen mitgebracht.“ „Das ist ja großartig, doch erst müssen wir noch die Pferde füttern“, sagt Oma. Gemeinsam gehen sie alle in den Pferdestall und füttern die Pferde. Doch da sieht Karl plötzlich die Pferdekutsche und hat eine Idee: „Oma, Opa, Mama, Papa können wir nicht alle gemeinsam mit der Pferdekutsche an diesem schönen sonnigen Tag zum See fahren und dort ein Picknick machen?“ „Oh jaa, das ist prima!“ ruft Willi. Mama, Papa, Oma und Opa schauen sich an und stimmen der Idee zu. Gemeinsam holen Willi und Karl mit Oma und Mama die Pferde Timmy und Romy aus dem Stall und Opa und Papa spannen die Kutsche an. Willi holt schnell noch den Picknickkorb vom Fahrrad. Mit viel Gesang und Gelächter geht es ab zum See. Am See angekommen packen sie die große Picknickdecke aus und essen gemeinsam den frischgebackenen Kirschkuchen, trinken Kaffee und Saft. Der Nachmittag geht rasch vorbei und als die Sonne anfängt unterzugehen fahren sie mit der Kutsche zurück zum Hof. 
(Lina und Silvia Marunde)

Unsere Wörter waren: Backofen, Fahrrad, Mülltonne, Pferdekutsche, See

Mittwoch, 07. April 2021
Wie komme ich bloß ins Internet
Lucas geht noch nicht lange zur Schule. Bis zum Sommer war er noch im Kindergarten – das war so schön. Da durfte er immer draußen spielen. Lucas ist ein echtes draußen-Kind. In dem Dorf, in dem er wohnt, gibt es viele Felder und Wiesen und Wälder. Gern besucht er Onkel Hannes auf dem Bauernhof, bei dem er manchmal die Hühner füttern darf. Sein Freund Timo kommt auch hin und wieder mit. Oft spielen sie aber einfach im Wald hinter ihrem Garten, klettern auf Bäume oder bauen Dämme in dem kleinen Bach, der durch den Wald fließt. Er darf auch schon allein mit Timo zur großen Wiese am Ende ihrer Wohnstraße fahren. Dort stehen Galloway-Rinder, die sie gern beobachten. Die sehen so schön aus mit ihrem langen Zottelfell. Manchmal kommen die Rinder sogar zum Zaun und Lucas und Timo können sie vorsichtig streicheln. Einmal sind Timo und er sogar zu ihnen durch den Zaun auf die Wiese geklettert. Aber das bleibt ihr Geheimnis, das dürfen sie nämlich eigentlich nicht.

Er liebt sein Dorf, seine Kühe (er stellt sich immer vor, es wären seine) und Onkel Hannes‘ Hühner. Deshalb hatte er auch keine Lust auf die Schule. Denn um in die Schule zu kommen, muss er morgens früh allein mit dem Bus in die Stadt fahren und kommt erst nachmittags wieder nach Hause. Für die Busfahrkarte hatte er sogar extra ein Foto machen müssen. Er hat seitdem viel weniger Zeit, um draußen zu spielen. Timo hat es gut, der ist nämlich noch im Kindergarten. Seine neuen Klassenkameraden vermissen das Spielen aber anscheinend gar nicht. Sie reden über ganz andere Dinge und interessieren sich überhaupt nicht für seine Galloways und Hühner. Auch scheinen sie nicht im Wald zu spielen. Er hat das Gefühl, sie beschäftigen sich meist mit dem Computer. Lucas hat keinen. Sein Vater sitzt manchmal abends noch am Computer und arbeitet und es sieht wirklich nicht interessant aus. Eher hat Lucas etwas Angst davor.

Und nun hat er den Salat, weil er sich nie damit beschäftigt hat. Ihre Schule ist jetzt im Home-Schooling. Lucas hat sich zwar gefreut, als ihnen das am letzten Unterrichtstag in Präsenz erzählt wurde, weil er dann nicht mehr den weiten Weg mit dem Bus fahren muss und weil er wieder mehr Zeit zum Spielen hat. Aber eines beschäftigt ihn seitdem den ganzen Tag und lässt ihn nicht mehr los: „Ab Morgen treffen wir uns alle im Internet und machen dort Unterricht.“ Die anderen Kinder in seiner Klasse schien dieser Satz überhaupt nicht zu beunruhigen, daher war es ihm auch peinlich, nachzufragen. Aber Lucas wird jetzt immer nervöser, je näher sich der Tag dem Ende neigt. Und auch abends im Bett verfolgt ihn diese eine Aussage: „…im Internet treffen und dort Unterricht machen“. Wie soll das denn gehen? Wie kommt man da rein? Wo genau ist das? Er hat Angst, seine Klassenkameraden dort nicht zu treffen, wenn er denn überhaupt den Weg ins Internet findet. Er schließt die Augen und überlegt, wie man denn nun dort hinkommen sollte. Seine Eltern hatten ihm am Nachmittag den Computer gezeigt, an dem er Morgen sitzen wird, und auch schon vieles erklärt. Heimlich hatte Lucas dann den Computer von allen Seiten untersucht, ob es irgendwo einen Eingang gibt. Er hat dafür extra noch die Vase mit den Tulpen zur Seite gestellt, damit er sie nicht ausversehen umstößt. Aber er hat keinen Eingang gefunden. Doch jetzt, mit geschlossenen Augen, da hat er mit einem Mal das Gefühl, dass der Bildschirm sich ein wenig öffnet, wenn man ihn nur intensiv genug anschaut. Plötzlich wird Lucas mit einem Ruck eingesaugt und ehe er sich versieht, befindet er sich – ja wo eigentlich? Überall sind Kabelwege, irre lange Kabelwege. Riesige Schilderwälder markieren die unzähligen Wege, wohin die Kabel führen. Überall fahren kleine Autos auf den Kabeln. Es herrscht richtiger Hochbetrieb. An den Wänden und an der Decke blinkt und leuchtet es und aus jeder Ecke hört er es piepen. Es gibt hier keinen Ort, an dem nicht irgendetwas an ihm vorbei huscht. Aha, staunt Lucas, das also ist das Internet. Er schaut sich um und versucht, sich alles einzuprägen, um sich auch Morgen an alles genau zu erinnern.  Er grübelt allerdings noch darüber, wo genau sich die Klasse denn treffen würde? Da fällt ihm ein, dass der Lehrer auch erwähnt hat, dass sie sich die Tiere im Urwald ansehen wollen. Deshalb sucht er nun einfach mal die Schilder nach Urwaldmotiven ab und tatsächlich, er findet eins. Neben dem Schild verläuft ein dickes Kabel und ein Auto steht fahrbereit vor ihm. Er nimmt all seinen Mut zusammen und setzt sich in dieses kleine Kabelauto und drückt den Startknopf. Das Auto setzt sich in Bewegung, verlässt diese riesige Kabelhalle und fährt durch viele Rohre, an denen es sehr viele Abzweigungen gibt. Das Auto wird immer schneller und schneller, bis es plötzlich stoppt. Vor sich sieht Lucas einen Ausgang. Er kann erkennen, dass Sonnenlicht hineinscheint. Lucas steigt aus dem Auto und merkt, dass es unglaublich warm ist. Er klettert durch den Ausgang und kann es nicht fassen – er steht tatsächlich mitten in einem riesigen Urwald. Wow, so groß hat er sich den gar nicht vorgestellt. Er ist völlig fasziniert und kommt aus dem Staunen nicht heraus: überall wachsen Bäume bis in den Himmel und Vögel in den buntesten Farben fliegen umher. So ist es also im Internet. Er ist begeistert. Er setzt sich auf den dichtbewachsenen Urwaldboden, lehnt sich gegen einen Baum und beobachtet zwei Affen, die sich hoch über ihm von Ast zu Ast hangeln. Er ist so froh, dass er den Weg hierher ganz allein gefunden hat und freut sich nun auf den Unterricht am nächsten Tag. Völlig entspannt und eingelullt von den vielen Urwaldgeräuschen schließt er die Augen.

„Lucas, Schätzchen, guten Morgen, du musst aufstehen!“ Lucas öffnete die Augen. Wieso ist er nicht mehr im Dschungel? Oh je, jetzt hat er nicht mitbekommen, wie er wieder zurückgekommen ist. Oder war er gar nicht weg? Verunsichert geht er zu seinen Eltern in die Küche. Sein Papa sieht seinen sorgenvollen Blick und muntert ihn auf: „Keine Sorge Lucas, das wird schon alles klappen. Wir helfen dir, dich einzuloggen und dann kannst du am Computer-Bildschirm den Unterricht verfolgen.“

„Aber“, stammelt Lucas, „wir treffen uns doch im Internet, hat mein Lehrer gesagt“

„Ja, Schatz, das wissen wir. Du bist dann im Internet, aber natürlich sitzt du dabei vor dem Computer.“

Lucas guckt seine Eltern mit großen Augen an. DAS ist das Internet? Mehr nicht? So einfach? Er spürt, wie sich Erleichterung bei ihm breit macht - aber ein bisschen ist er auch enttäuscht.
(Petra Timmermann)

Meine Worte waren: Tulpe, Computer, Kindergarten, Foto, Geheimnis


Dienstag, 06.April 2021
Ausflug in den Freizeitpark
An einem sonnigen Tag im April, wollen Niko, seine Schwester Marit und seine Eltern den nicht allzu weit entfernten, Freizeitpark besuchen. 

Schon im Auto schaut Niko gespannt das Prospekt an, was es da alles zu erleben gibt. Aufgeregt fragt er: „Mama gehen wir auch zu dem Ritterturnier? Ich will es unbedingt sehen!“ Mama lacht: „Jetzt mal langsam Niko, erst einmal müssen wir ankommen und einen Parkplatz finden!“ 

Nach einer Stunde Fahrt, haben sie das Ziel erreicht. Am Eingang stehen viele Leute an der Kasse an. Heute ist ein besonderer Tag. Zur Begrüßung bekommt jedes Kind einen Gutschein für ein Eis geschenkt. 

Zu Beginn schauen sie sich im Märchenwald die verschiedenen Märchen an. Dann wollen die Kinder aber schnell weiter in die Westernstadt. Niko jubelt begeistert: „Oh, hier ist es aber schön, schau mal die vielen Cowboys!“ „Da hinten kann man sogar mit kleinen Gewehren schießen üben!“, ruft Marit begeistert, als sie einen Schießstand entdeckt. Nachdem sie alle Attraktionen ausprobiert haben, bekommen sie Hunger. Die Kids wollen Burger mit Pommes. Mama schaut auf die Karte und gibt begeistert bekannt: „Hier gibt es sogar einen Burger für Vegetarier!“ Das findet sie besonders gut, da sie seit einiger Zeit kein Fleisch mehr isst. 

Nach der Pause kommt das Highlight des Tages, die Rittershow. Am Eingang drängeln sich die Leute und Niko rennt schnell durch die Menge nach vorne. „Marit, Mama und Papa schnell, hier in der ersten Reihe sind noch Plätze frei!“ ruft Niko, hüpft wie wild und winkt mit den Armen. Die Ritter kommen mit edlen Pferden, die mit Decken geschmückt sind, hereingeritten. In den Händen halten sie große Fahnen mit Wappen. Auch eine Prinzessin ist dabei. Sie reitet auf einem weißen Pferd und hält einen Zauberstab in der Hand. Das Turnier ist in vollem Gange, da sieht Niko ein Holzfass am Rande des Platzes. „Vorsicht, hier hat sich jemand versteckt!“ ruft Niko erschrocken, als er einen Ritter in dem Fass entdeckt. Und schon ist es passiert, die Prinzessin reitet an dem Holzfass vorbei und wird von dem Ritter vom Pferd gerissen und gefangen. Ein spannender Kampf beginnt. Doch mit dem Zauberstab gelingt es der Prinzessin sich zu befreien und das Turnier zu gewinnen. Niko und Marit rufen begeistert: „Super, das war toll! Wir wollen eine Zugabe!“ Die Ritter zeigen noch ein paar Kunststücke auf ihren Pferden im Galopp. Der eine springt vom Pferd, der nächste macht einen Kopfstand. Marit fragt ihre Mama: „Die können das aber richtig gut, wo kann man das lernen?“ Mama antwortet: „Die müssen jeden Tag trainieren, das dauert lange bis man das so kann. Das ist ihr Beruf.“ Marit fragt weiter: „Darf ich später auch Ritter oder Prinzessin werden?“ „Das müssen wir mal schauen, wenn Du groß bist!“, gibt ihr die Mama zur Antwort. Nach dem Kunstreiten gibt es einen großen Applaus vom Publikum und zur Begeisterung der Kinder kommen die Reiter mit den Pferden an die Bande und Niko und Marit können die Pferde noch streicheln. 

Niko findet es zwar sehr schade, dass das Turnier schon zu Ende ist, aber er möchte als nächstes mit der Achterbahn fahren. Danach laufen sie einen schönen, schattigen Weg entlang. Vorbei an Volieren mit Vögeln und Papageien. Anschließend kommt ein Gehege mit Kamelen, Eseln, Ponys, Lamas und am Schluss noch Rehe. Vor dem Gehege der Rehe steht ein Futterautomat und die Kids sagen: „Wir kaufen uns Futter, und füttern die Rehe! Die schauen so hungrig aus!“ „Also gut, jeder darf eine Packung haben“, sagt Papa zu Niko und Marit. 

Jetzt haben sie den großen Spielplatz erreicht, neben dem der Eisstand ist. Niko jubelt: „Marit schau, dort bekommen wir unser Pistazieneis!“ Nachdem sie das Eis gegessen haben und noch mit der Eisenbahn und dem Schwanenkarussell gefahren sind, gehen sie auf einen Balancierparcours. Dieser führt am Rande des Weihers über das Wasser. Ganz vorsichtig balanciert Niko über die Hindernisse, gefolgt von seiner Schwester. Er geht über einen dünnen Balken und eine Brücke. Das letzte Hindernis ist ein dickes Seil, da müssen sie richtig aufpassen. Mama ruft: „Vorsichtig ihr zwei, nicht dass ihr ins Wasser kommt, haltet euch gut fest. Mit einem großen Schritt versucht Niko am Ende des Seiles wieder auf den Weg zu springen. Unter ihm ist Wasser mit Seegras. Marit aber hat kürzere Beine und landet mit einem Fuß im Seegras-Wasser-Gemisch. Papa schimpft: „Kannst du nicht besser aufpassen?“ „Aber das war doch keine Absicht“, beruhigt Mama. „Jetzt ist es sowieso schon Abend und der Park macht gleich zu“, fügt sie noch hinzu. 

Niko jammert: „Aber hier ist es so schön, ich will noch nicht heim, ich will noch hierbleiben und nochmal Achterbahn fahren.“ Bevor es Ärger gibt antwortet Papa schnell: „Wir kommen bald mal wieder her, der Tag war wirklich schön und ist im Nu vergangen!“ 

Als die vier im Auto sitzen und nach Hause fahren, sind Niko und Marit so erschöpft, dass sie nach kurzer Zeit einschlafen. Mama schaut zu Ihnen, freut sich und flüstert leise zu Papa: „Na, die werden jetzt gut schlafen und von Rittern, Prinzessin, Achterbahn und vielen Tieren träumen!“ 
(Julia Böhm)
 
Meine Worte waren:
Zauberstab, Seegras, Pistazieneis, Vegetarier, Holzfass


Montag, (Ostermontag), 05.April 2021
Die geheimnisvolle Hütte im Wald
 Wie jedes Jahr in den Osterferien verbrachten Lena und Tim zwei komplette Wochen bei ihren Großeltern. Ferien bei Opa und Oma waren herrlich. Erstens hatten die Großeltern eigentlich immer Zeit zum Spielen und zweitens durfte man hier viiiiiiel mehr als bei Mama und Papa zuhause:
Richtig dick Marmelade aufs Frühstücksbrot, jeden Tag mindestens ein Eis, länger wach bleiben und ins Bett gekuschelt erzählte Oma immer die spannendsten Abenteuergeschichten. Lena und Tim liebten diese Urlaube.
 
Tagsüber, bei Sonnenschein waren sie von morgens bis abends im riesigen Garten. Dort konnte man herrlich verstecken spielen und Geheimnisse erkunden & erforschen. Direkt hinter dem Garten grenzte ein Waldstück an. Oma hatte eigentlich verboten, den Garten zu verlassen, aber dort waren eindeutig die spannendsten Geheimnisse zu finden. Lena und Tim warteten Omas Mittagsschläfchen ab und schlichen sich leise durch die Gartentüre.  
 
Sie hatten ein Ziel, denn gestern beim Spaziergang mit Opa hatten die Kinder gar nicht weit entfernt eine kleine, alte Hütte mit einem gemauerten Kamin entdeckt. Der Wald war ein bisschen unheimlich. Die großen Bäume knarrten, als der Wind durch die Blätter fuhr. Hier und da kreischen Vögel und ab und zu knackte & raschelte es. Lena hatte Gänsehaut, aber Tim wollte unbedingt weiter Richtung Abenteuer!!! Sie kletterten über Baumstämme und durch Gestrüpp. Endlich konnten die Beiden den Kamin sehen. Sie erreichten die Hütte und schlichen erst einmal vorsichtig außen herum. Alles war sehr alt, die Fensterscheiben hatten Sprünge und der krumme Kamin sah aus, als würde er den nächsten Sturm nicht überstehen. 
 
"Dürfen wir da eigentlich rein?" fragte Lena vorsichtig. Tim grinste und betrachtete die wacklige Holztüre. "Schau doch, die Türe ist nur angelehnt" rief er begeistert und drückte sie im selben Moment mit einem lauten Quietschen auf. Lena hielt den Atem an, ihr Bruder war eindeutig mutiger als sie. Was sie wohl in der Hütte finden würden?
 
Sie lugten durch die Türe und waren ein bisschen überrascht. Innen sah alles ganz aufgeräumt und nett aus. In der Ecke stand ein großes Regal, voller Gläsern mit Pflanzensamen. Dann gab es noch eine Kiste mit Kaminholz, drei Stühle um einen Tisch und jede Menge Werkzeug. Sägen, eine Axt, zwei Schaufeln und einige andere Geräte standen und hingen an der Wand.
 
Auf dem Tisch lag eine Zeitung und Lena las verwundert, dass sie das Datum vom heutigen Tag hatte. "Oh nein, irgendjemand war heute hier" flüsterte sie im selben Moment, als ein lautes "Halloooo?" zu hören war. Beide fuhren herum. Ihre Herzen klopften!
 
In der offenen Türe stand Opa. Er musste etwas lächeln, als er in die erschrockenen Gesichter der Kinder blickte. "Darf ich fragen, was ihr beiden hier in meiner Waldhütte macht? Hatten wir nicht abgesprochen, dass ihr im Garten bleiben sollt? Oma macht sich bestimmt schon Sorgen!" fragte er und zog eine Augenbraue nach oben.
 
Zerknirscht erzählte Tim, dass er die Hütte beim gestrigen Spaziergang entdeckt hatte und ihre Geheimnisse erkunden wollten. "Ach Kinder" lachte Opa. Er ging an ihnen vorbei in die Hütte und holte ein große Metalldose aus dem obersten Regalfach.  „Dann werde ich euch jetzt mal mein Geheimnis verraten" sagte er ganz leise mit Blick auf die Truhe.  „Immer, wenn Oma mittags ein Schläfchen macht, gehe ich hier in den Wald. Manchmal säge ich unser Holz, oder ich setze mich hierhin, lese gemütlich Zeitung und höre den Vögeln zu. Und ...." er öffnete langsam die Dose:  „Dazu nasche ich die herrlichen Kekse, die es unter beim Bäcker an der Kirche zu kaufen gibt“. Lena und Tim bekamen große Augen! Die Dose war bis zum Rand gefüllt mit leckeren Keksen.  „Boa Opa, die sehen echt lecker aus!" sagte Lena und griff nach einem Keks. 
 
Nachdem sie noch ein bisschen gesessen und geredet hatten, machten sich die Drei auf den Heimweg. Am Haus angekommen, stellten sie fest, dass Oma immer noch schlief.  „Zum Glück ist Oma nicht wach geworden und hat sich Sorgen gemacht" stellte Opa beruhigt fest. 
Die Kinder vereinbarten mit ihm, dass sie sich zukünftig an die Regeln halten werden und nur noch mit ihm zum Abenteuer suchen und Geheim-Kekse essen in den Wald gehen werden.
 
„Was für ein toller Abenteuertag" meinte Lena zu Tim.  „Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht, dass das Geheimnis der alten Hütte aus sooooo leckeren Keksen besteht!" lachte Tim zurück.
(Annette Münch)
 
Meine Worte waren:
Pflanzensamen, Kamin, Wind, Wald und Zeitung
 
Sonntag, (Ostersonntag), 04. April 2021
Ferien im Tierpark
Eine Gruppe Kinder verbrachte ihre Osterferien im Tierpark. Es war schon 18:00 Uhr und wie jeden Tag gingen sie eine Runde durch den Tierpark. Und wie immer gingen sie zum Gehege vom Erdmännchen Paula. Das kannten sie schon vom letzten Jahr. Paula lag in der Sonne und genoss die Wärme. Die Kinder freuten sich darüber sehr.

Da es schon spät war hatten die Kinder Hunger und gingen Abendessen. Es gab leckeres Brot und selbstgemachte Marmelade. Diese hatten die Kinder am Tag zuvor gemacht. Und jeder bekam sein eigenes Marmeladenglas. Nachdem sie aufgegessen hatten und alle gemeinsam aufräumten, setzte sich die ganze Gruppe beisammen. Sie spielten am Lagerfeuer Gitarre und sangen gemeinsam. Als es dunkel wurde und alle Teilnehmer schlafen gingen, zog sich auch Paula das Erdmännchen zurück.

In dieser Nacht hörten sie auf einmal einen lauten Schrei. In einem Zelt war eine Maus. Die Kinder krabbelten aus ihren Schlafsäcken und rannten durcheinander. Die Maus erschrak so sehr durch den Schrei, dass sie wild umherlief, bis sie den Ausgang fand. Schnell huschte sie in ihr Mauseloch zurück. Die Kinder waren erleichtert, dass die Maus nun nicht mehr im Zelt war und schliefen wieder ein. Am nächsten Tag war Ostersonntag. Nachdem gemeinschaftlichen Ostergottesdienst in der Familien Kirche, suchten die Kinder alle gemeinsam Ostereier. Im ganzen Park hatte der Osterhase schöne Bunte Eier verteilt, die im Sonnenlicht funkelten. Die Kinder freuten sich sehr und hatten viel Spaß. Nachdem alle Ostereier gefunden waren, konnte die Gruppe diese gleich zum Frühstück essen. Die Eier schmeckten ihnen sehr gut. Dann waren sie gestärkt und planten für den Nachmittag eine Radtour. Zuerst gingen sie jedoch wie jeden Tag ihres Urlaubs nochmal durch den Park und schauten nach Paula, die wieder in der Sonne lag. Doch was war das? Neben Paula lag das Mäuschen von der Nacht. Es sah so süß aus, wie die beiden da lagen, dass die Kinder nun gar keine Angst mehr hatten. Als die Kinder gerade mit dem Fahrrad loswollten sahen sie einen Schatten an sich vorbeihuschen. Es war Paula, die an ihnen vorbeiflitzte. Hinter Paula kam auch die Maus angerannt, setzte zum Überholen an und überholte Paula. Ach du dachten die Kinder, hier im Tierpark ist doch Überholverbot. Doch was war nur los? Da sahen sie schon den Tierpfleger Karlo, der die ausgebüxte Paula versuchte wieder einzufangen. Nachdem Karlo Paula wieder eingefangen und sicher ins Gehege gebracht hatte legte sich die Aufregung. Die Gruppe konnte nun mit ihrer Fahrradtour beginnen.

Am Abend spielten sie wieder gemeinsam Gitarre, sangen Lieder und ließen die Ergebnisse Revue passieren. Sie hatten alle einen schönen Ostersonntag.

Am nächsten Tag packten sie ihre Sachen. Bevor sie fuhren, verabschiedeten sie sich von Paula dem Erdmännchen und den anderen Tieren, sowie vom kleinen Mäuschen, welches aus dem Mausloch schaute. Dann fuhren sie glücklich nach Hause und hatten viel zu erzählen. 
(Stacy Köhler)
 
Meine Worte: Überholverbot, Marmeladenglas, Mauseloch, Gitarre, Erdmännchen


Samstag,03. April 2021
Die Schablone
Kennt ihr den Begriff „Waldbaden“? Da spaziert man gemütlich durch den Wald oder sitzt im Wald auf einer Bank oder an einem Baum und lässt seine Gedanken schweifen, träumt vor sich hin und hört den Geräuschen und „Stimmen“ des Waldes zu.

An einem Mittwochabend in dieser schweren Corona-Zeit saß ich mitten in meinem Lieblingswald an meinem Lieblingsbaum. Er war riesig und hatte einen dicken Stamm. Oben in den Ästen hatte es sich ein Specht mit seiner Familie bequem gemacht. Im dichten Laub war seine Nesthöhle im Stamm und er selbst kaum zu erkennen.

Ich hatte die Augen geschlossen und lauschte seinem Hämmern nach Würmern und Maden im benachbarten Baum. Meine Hände, die ich zuvor noch im Schoß gefaltet liegen hatte, ließ ich links und rechts neben mir auf den Waldboden sinken. Da spürte ich einen Gegenstand im Laub liegen. Als ich nachsah, lag neben mir eine Schablone. Eine Malschablone, wie ich sie noch aus Kindertagen her kannte. Mit dieser Schablone konnte man ein Zelt, einen Wohnwagen und ein Schiffswrack nachzeichnen.

Als ich mich auf den Heimweg machte, nahm ich die Schablone einfach mit. Zuhause nahm ich mir Zettel und Stift, setzte mich an den Tisch und malte das Zelt nach.

Plötzlich stieg Rauch vom Papier auf und hüllte das Gemalte in dichten Nebel. Als sich der Nebel verzogen hatte, stand ein kleines Zelt auf dem Tisch.

Ich rieb mir verdutzt die Augen. Wie konnte das sein? Was passierte da?

Ich malte schnell den Wohnwagen dazu und auch dieser stand in Miniaturausgabe vor mir, als der Nebel verschwunden war. Ich malte noch das Schiffswrack, um zu sehen, ob ich auch wirklich nicht träume. Und schwupps… das Schiffswrack wurde zu einer Miniaturausgabe.

Ich überlegte, was ich damit anfangen könnte. In dieser Zeit, wo uns Corona so sehr in Schach hält und so vieles verboten oder einfach nicht möglich ist. Wo uns so viel fehlt und nur noch ein paar kleine Dinge Spaß machen… DA kam mir eine Idee: Ich würde mir meinen Lieblingszeltplatz selbst gestalten. Wenn ich nicht auf meinen Lieblingszeltplatz fahren durfte, dann sollte dieser eben zu mir kommen.

Und so nahm die Geschichte ihren Lauf: Ich malte ganz viele Zelte und Wohnwagen. Auf einem großen Backblech legte ich mit Sand und Wasser einen See an und stellte das Schiffswrack dazu. Eine Insel durfte auch nicht fehlen und die Zelte drum herum. Jetzt fehlten noch Bäume, Büsche, Wiese und Waschhäuser. Die Waschhäuser konnte ich aus den alten Legosteinen von meinem Bruder bauen. Und für Bäume und Büsche… fuhr ich nochmals in den Wald und sammelte Wurzeln, Moos, kleine Zweige, Laub und was noch zu finden war.

Ich war so darin versunken, dass ich nicht bemerkte, wie die Stunden verrannen und es immer später wurde. 

Das Kirchenzelt bastelte ich aus einem kleinen Holz-Dreibein und Stoffresten. Eine CD von früher schickte mich mit Liedern aus der Zeit der Gute-Nacht-Geschichten bei Kirche Unterwegs zurück in die Vergangenheit, als wir uns noch treffen durften und gemeinsam singen und lachen konnten.

Auf dem Tisch hatte ich mittlerweile einen großen Zeltplatz angelegt mit vielen Zelten und Wohnwagen, Waschhäusern, See und Kirchenzelt. Aber etwas fehlte noch.

Als es mir einfiel, sprang ich vom Stuhl hoch, sauste auf den Dachboden und kam wenig später mit einem alten Matchbox-Auto nebst Anhänger von meinem Bruder zurück. Schnell war Farbe aus dem Schrank geholt und das Auto verwandelte sich unter meinen Händen zur kleinen Ausgabe der Rappelkiste. Mit der sauste ich um die Zelte und Wohnwagen herum und schrie begeistert vor mich hin: „Schneller, schneller… in den Wald…“

Ich hielt die Rappelkiste vor dem Kirchenzelt an und bastelte aus einem elektrischen Teelicht, ein paar kleinen Zweigen und orangenem Gaze-Stoff ein Lagerfeuer.

Jetzt war alles perfekt. Ich hatte mir meinen Zeltplatz, den ich so sehr vermisse, nach Hause geholt.

Ich betrachtete noch einmal mein Werk. Eine Träne stahl sich aus dem Auge und rann die Wange herab. Dann löschte ich das Licht und ging ins Bett, um weiter von meinem Lieblingszeltplatz zu träumen. Und ich schwor mir: Irgendwann werden wir uns wiedersehen!
(Melanie Gaus)
 
Meine Worte waren:
Baum, Geschichte, See, Bett, Schablone

Donnerstag (Gründonnerstag), 01. April 2021
Der besondere Tag des Baumes
Es war einmal ein Baum, der mitten auf einer Lichtung stand. Dieser Baum, so sagte man sich, konnte sprechen. Der Baum bekam jeden Tag viele Menschen zu Besuch, da der Baum auf ihrem Weg zu ihrer Arbeit, Familie oder Freunden war. So bekam er vieles, was in der Gegend passierte mit und hatte schon von vielen Abenteuern und Geschichten gehört. Einmal kam ein alter Mann, der schon lange alleine war und nur noch seine beiden Hunde hatte, wieder mal nach langer Zeit an dem Baum vorbei. Sie unterhielten sich und redeten über die alten Zeiten. Dann fragte der Baum, wo denn die Frau von ihm sei, worauf der Mann antwortete: „Ach Baum, ich bin schon so lange alleine. Meine Frau ist nun schon seit einigen Jahren tot. Manchmal frage ich mich, ob meine Enkel mich überhaupt mögen oder wertschätzen. Seit ein paar Jahren habe ich nun zum Glück meine beiden Hunde Roxy und Garvey, die mir wenigstens ein bisschen Halt geben. Noch nicht einmal heute an meinem Geburtstag haben meine Enkel, Kinder oder Freunde mich besucht, was mich sehr traurig macht. Allerdings bin ich froh, hier zu sein und mit dir reden zu können“. Der Baum fühlte mit dem Mann und sagte ihm: „Du solltest dich nicht so fühlen. Ich glaube, dass deine Kinder, Enkelkinder und Freunde eine große Überraschung für dich gemacht haben und du dich sputen solltest, um nicht zu spät zu Hause anzukommen. Du solltest wissen, dass dich deine Kinder, Enkelkinder und Freunde sehr lieben, auch wenn sie nicht immer Zeit für dich haben. Du solltest dich glücklich schätzen, da du immer noch Familie und Angehörige hast. Ich hingegen, habe keine Familie, nur die Menschen, die zu mir kommen und mit mir reden sind der Trost der mir bleibt, dass ich nicht verbittere. Ich habe am 25. April Geburtstag und zu mir ist noch niemand zu meinem Geburtstag gekommen und hat mit mir gefeiert oder mir ein Geschenk gemacht.“  Der Mann bedankte sich bei dem Baum für das Gespräch und für die Andeutung darauf, dass seine Familie eine Überraschung für ihn gemacht hatte und verabschiedete sich beim Baum. Und tatsächlich! Seine ganze Familie war bei ihm im Wohnzimmer versammelt, alle waren da und niemand fehlte, sie hatten sogar Geschenke und Kuchen mitgebracht. Als der Mann sich am Abend dann von seiner Familie und Freunden verabschiedet hatte und in sein Bett stieg, musste er an den einsamen Baum denken, bei dem niemand zum Geburtstag war oder ihm Geschenke gemacht hatte. So überlegte er lange, was er dem Baum zum Geburtstag schenken könne, was ihn glücklich macht. So kam er auf die Idee, auch eine Überraschungsfeier für den Baum zu machen, wie seine Familie und Freunde es bei ihm gemacht hatten. Da der Baum schon in einer halben Woche Geburtstag haben würde, machte er kurzerhand einen Plan, den er seiner Familie und seinen Freunden erzählte, die dies wiederum an ihre Freunde weitererzählten. So versammelten sich viele Menschen am Morgen des Geburtstags vom Baum im Garten des alten Mannes. Alle brachten Sachen mit, die sie dem Baum schenken oder mit ihm essen wollten. So brachten manche Kuchen, die anderen Girlanden und wieder andere Getränke mit und machten alles noch am frühen Morgen, als der Baum noch schlief, bereit und überraschten ihn, als er wach wurde. In seinen Ästen hingen Girlanden herum, die die Menschen mit Hilfe von Leitern dort befestigt hatten. Um seinen Stamm standen alle Menschen, bildeten einen großen Kreis und sangen zusammen „Alles Gute, viel Glück, alles Gute, viel Glück, alles Gute, lieber Baum, alles Gute viel Glück!“. Der Baum war sehr froh darüber, dass die Menschen an seinen Geburtstag gedacht hatten und dass sie mit ihm gefeiert hatten. Da der Baum noch nie so richtig seinen Geburtstag gefeiert hatte, hatten die Menschen eine tolle Idee: Sie wollten jedes Jahr den Geburtstag des Baums feiern. So kamen die Menschen jedes Jahr alle zusammen am 25. April zum Baum und feierten seinen Geburtstag. Den Baum gibt es heute immer noch, jedoch weiß niemand, wo der Baum steht. So gibt es den offiziellen Tag der Bäume am 25. April zur Erinnerung des Baumes. Vielleicht bist du schon unbewusst an diesem wunderschönen Baum vorbeigegangen.
(Angela Schmidt)
 
Wörter, die in der Geschichte zu finden sind: Baum, Geschichte, Bett, alter Mann, Feier

Mittwoch, 31. März 2021
Livs Abenteuer
 
„Liv, ab ins Bett mit dir!“ Meine Mutter deckte mich zu, legte mein Kuscheltier Trixx den Fuchs
neben mich hin und gab mir einen Kuss. „Gute Nacht Schatz“. Sie machte das Licht aus und verließ
mein Zimmer. Ein paar Minuten danach schlief ich ein und erwachte in einem Raum mit drei
Podesten. Auf einmal flog ein Zettel nach unten. Trixx hob ihn auf und brachte ihn mir. Auf dem
Zettel stand: „Auf jedem der Podeste ist eine neue Fähigkeit, die du nur in dieser Welt benutzen
kannst. Wähle mit Bedacht, denn dir steht nur eines der drei zur Verfügung“. Ich ging zu den
Podesten hin. Auf einem stand: „Gabe der Tierkommunikation“. Auf dem Zweiten stand: „Geschick
des Gedankenlesens“ und auf dem Letzten stand: „Kunst der Wahrheitsenthüllung“. Trixx sah mich
an und nickte mit seinem Kopf in die Richtung des ersten Podestes, das Podest der Kommunikation
mit Tieren. Das war eine schlaue Idee, so könnte ich mit ihm reden und wir könnten zusammen
Lösungen überlegen. Ich ging zum ersten Podest und stellte mich darauf. Dann kam ein weißes
Licht zu mir und verschwand in mein Fuchsarmband. Trixx sah zu mir rüber und fragte mich:
„Kannst du jetzt mit mir reden?“  WOW! Ich konnte ihn hören und ich sagte zu ihm: „Ja, ich glaube
schon, das ist megacool!“ Auf einmal kamen drei Türen zum Vorschein. Eine war lila, die andere
blau und die letzte Tür war orange. Ich sah zu den Türen und ein Zettel flog nach unten: „Wähle
eine der Türen aus. Du musst jetzt nur noch zwei Prüfungen bestehen, um die Welt deiner Träume zu
passieren.“  Trixx sah zu mir hinauf und sagte: „Lass uns die blaue Tür nehmen, das ist meine
Lieblingsfarbe!“  Ich sagte: „Gut, lass uns die blaue Tür nehmen!“ Dann öffnete ich die Tür, damit
Trixx hindurch konnte und folgte ihm. Jetzt standen wir in einem dunklen Raum. Das Licht kam von
oben. Ich sah mich um, überall flogen Briefe herum und mitten im Raum stand ein Schlitten,
obwohl dort überhaupt kein Schnee lag. Als ich nach unten zu meinen Füßen sah, war dort etwas
eingraviert, dass ich nicht lesen konnte. Trixx fragte: „Kannst du das nicht lesen?“  „Nein“ sagte ich
ihm. Darauf schaute er mich verdutzt an. Dann sagte er: „Aber ich kann das lesen. Muss wohl eine
Art Tierschrift sein, wovon die Menschen noch nichts gehört haben. Ich kann sie ja mal vorlesen.
Dort steht: Verliere in der Dunkelheit nie die Hoffnung.“  Ich dachte nach: „Verliere in der Dunkelheit
nie die Hoffnung ... was hat das mit den Briefen zu tun? Es muss hier doch irgendwas mit ihnen zu
tun zu haben“. Ich sah hoch zu den Briefen und dann zum Schlitten, „warte, das waren nicht nur weiße
Briefe, da ist inmitten der Briefe ein grüner Brief!“  „Warte, wofür steht die Farbe Grün?“ fragte ich
Trixx. Trixx sagte: „Ich glaube die Farbe Grün bedeutet Hoffnung wegen dem Grün der Pflanzen.“
„Ja, das muss es sein!“  Ich sah zum Schlitten und fragte Trixx: „Wofür der Schlitten wohl ist? Soll
ich mich da drauf setzten?“  „Ja könnte sein, dass er dann losfliegt und du den Brief einsammeln
kannst“, mutmaßte er. „Ja das könnte es sein“, sagte ich und setzte mich auf den Schlitten und auf
einmal fingen die Briefe an, sich ganz schnell im Raum zu bewegen. Der Schlitten stieg hoch und
ich flog mit dem Schlitten im Raum hin und her. „AAAHAAAaaaaa, Hilfe, Trixx! Der
Schlitten schmeißt mich gleich runter!“ schrie ich. „Probiere den Schlitten zu lenken und versuche
den grünen Brief zu fangen“, sagte Trixx. Jetzt gelang es mir den Schlitten zu lenken und ich kam
allmählich näher an den grünen Brief. Doch die anderen Briefe beschützten ihn immer wieder und
ich kam nicht heran. Ich gab dem Schlitten noch einen Ruck. Jetzt kam ich nah genug an den Brief heran und ich konnte ihn fangen. Sobald ich den Brief gefangen hatte, verschwanden die anderen Briefe und der Schlitten bewegte sich langsam zum Boden. „Gut gemacht“, sagte Trixx „wir müssen jetzt nur noch eine Aufgabe meistern und schon können wir diese magische Welt passieren!“ Da kam
ein Briefkasten aus dem Boden und Trixx sagte: „Komm schon, wirf den Brief rein. Wir dürfen ihn
nicht lesen, er muss noch verschickt werden.“ Wie gesagt, so getan. Ich warf den Brief in den
Kasten rein. Darauf kam eine golden glänzende Türe zum Vorschein. „Das muss wohl die letzte
Prüfung sein“, sagte ich und Trixx nickte. Ich ging zur Tür und blieb kurz vor der Tür stehen. Ich
drehte mich zu ihm um und fragte: „Was wohl hinter der Tür ist? Wir müssen vorsichtig sein!“ Trixx sagte: „Ja, das müssen wir“. Dann öffnete ich die Tür und betrat mit Trixx den Raum. Boah, das sah wie ein kleines Stückchen Wald aus, nur dass er nach ein paar Metern endete. Ich sah mich weiter um und sah an einer Baumrinde eine Nachricht: „Pass gut auf, jemand erwartet dich! Benutze deine Gabe klug.“  Ich sah zu Trixx, der die Nachricht auch gelesen hatte.
„Wer wohl auf uns wartet?“ fragte er. „Ich habe kein gutes Gefühl“. Da fing auch eine Ranke an,
sich gen Himmel zu schlingen. Ich sah Trixx voller Angst an.  „Was soll ich machen?“ fragte ich ihn.
Er antwortete schnell: „Benutzte deine Gabe. Irgendein Tier muss hier sein, dass die Ranken
zerstören kann: Ich kann das nicht sein, ich bin nicht stark genug dafür.“  „Was für ein Tier könnte
das sein? Vielleicht ein Löwe, aber wir sind inmitten des Waldes?“ überlegte ich panisch. Trixx
sagte: „Ja, wir sind in einem Wald, da müsste doch ein Bär, Dachs oder Wolf nicht weit sein. Hier
müsste ein Bär in der Nähe sein, ich rieche das! Ruf ihn doch zu dir und bitte ihn die Ranken zu
zerstören!“ Ja, das muss die Lösung sein! Also rief ich: „Herr Bär, ich brauche ihre Hilfe! Hier
bewegen sich Ranken zum Himmel hin, sie wissen hoffentlich, dass dort ein schrecklicher Riese
haust und uns alle vernichten kann, wenn er nach unten kommt!“  Da kam der Bär auch schon aus
dem Wald zu uns und fragte uns mit seiner tiefen Stimme: „Wer braucht Hilfe?“ Er sah uns an und
erblickte mich und fragte erstaunt: „Was, ein Menschenkind, dass mit mir redet, das kann nicht sein.
Wie kommt es denn dazu?“  Schnell erklärte ich: „Ich konnte mir eine von drei Gaben aussuchen
und ich habe die Gabe gewählt mit den Tieren sprechen zu können. Deshalb konnte ich auch nach
dir rufen.“  „Gut nachdem dies geklärt ist, was soll ich für euch tun?“ fragte der Bär an mich und Trixx
gewandt. „Bitte zerstöre so schnell wie möglich die Ranken oder breche sie irgendwie, dass der
Riese nicht nach unten gelangen kann,“ sagte Trixx schnell. „Gut, dass ihr mich gerufen habt, dass
werde ich schnell machen,“ antwortete der Bär und lief schnell zu den Ranken, die schon beinahe
bei den Wolken waren. Er zerschnitt die Ranke mit seiner scharfen Klaue und die Ranke fiel nach unten vor uns. „Dankeschön Bär, dass du uns gerettet hast!“, sagte ich. Darauf erwiderte der Bär: „Immer gerne wieder. Ich heiße übrigens Bjørn. Es war schön, euch kennenzulernen, ich muss jetzt schnell weiter, meine Freunde und ich sind verabredet. Bis zum nächsten Mal!“  „Tschüss und danke, dass du und geholfen hast“, sagte ich und Trixx rief: „Auf Wiedersehen Bjørn!“  Und Bjørn verschwand im Wald. Trixx sah mich an und fragte: „Was ist jetzt eigentlich mit der Welt deiner Träume?“ Ich antwortete ihm: „Gleich muss hier irgendwo eine Nachricht – huch -“, genau vor uns erschien eine Tür, auf der stand: „Livs großes Traumweltabenteuer“. Trixx und ich sahen uns gleichzeitig an und fragten uns einander: „Sollen wir da durch gehen?“  Trixx sah mich an und sagte: „Ja, das müssen wir wohl, wenn wir in deine Welt gelangen wollen.“  Ich hob meine Hand und legte sie auf die Türklinke in meiner Lieblingsfarbe. „Dann lass uns gehen“ sagte ich aufgeregt. Ich öffnete die Tür und wir standen inmitten einer Landschaft, wo alles aus Süßigkeiten gemacht war. Wie herrlich! Da kam ein kleiner Igel bedeckt mit Lachgummis auf uns zu gehüpft, der sagte: „Willkommen in der Welt deiner Träume Liv. Du kannst diese Welt immer betreten, wenn du im Traum den Namen deines Lieblingskuscheltiers nennst. Viel Spaß!“ Dann hüpfte sie weg und der Mond meiner Traumwelt ging auf. Der Tag wird gleich anfangen! Da hörte ich dumpfe Geräusche. Sie hörten sich an, als ob jemand anklopft. Ich sah nach, aber niemand war zu sehen. Dann kam jemand auf mich zu, nur dass es niemand aus meiner Traumwelt war. Schließlich hörte ich jemanden sagen: “Liv, aufstehen.“  Ich machte meine Augen auf und erwachte aus meiner Traumwelt.  Meine Mutter war über mich gebeugt und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Na, gut geschlafen?“ fragte sie. „Ja,“ sagte ich „das habe ich.“  „Gut, dann zieh dich an, das
Frühstück ist fertig“, sagte sie und schloss die Tür. Ich wünschte mir, ich könnte jetzt sofort wieder
einschlafen und meinen Traum weiter träumen und ich müsste nicht bis heute Abend warten.
 
Liebe Grüße,
Charlotte
 
Wörter, die in der Geschichte zu finden sind: blau, Fuchs, drei, Ranken, Tür

Dienstag, 30. März 2021
Ein Ausflug mit Opa und Oma
“Mette, bist du schon wach?” fragt Jurre. “Nein Jurre, ich schlafe noch!”, antwortet Mette. “Aber Mette, wir sollten heute doch früh aufstehen?!  Das haben Opa und Oma gestern gesagt, komm aufstehen jetzt! Ich guck mal ob Opa und Oma wach sind!” Jurre geht nach unten und sieht das Oma schon den Frühstückstisch gedeckt hat.  “Hallo Omi, was gibt’s heute leckeres?” fragt Jurre.  “Guten Morgen Jurre, sagt Oma. Gleich wenn alle da sind, gibt es Frühstück! Guck mal ob Opa schon aufgestanden ist und hol deine Schwester!” sagt Oma. “Okay”, Jurre schleicht sich in das Schlafzimmer von Opa und Oma. “Buh” ruft Jurre laut, weil er Opa versucht zu erschrecken. “Whaah” ruft Opa, “ein Monster! Oma! Wir haben ein Monster im Zimmer!”  „Nein!” schreit Jurre, “Ich bin es Opa! Jurre!”. “Ach Junge, du hast mich aber erschreckt!“ sagt Opa. “Opa, es gibt Frühstück!“  berichtet Jurre. Als alle am Tisch sind, wird gefrühstückt. 
Da fragen Jurre und Mette gleichzeitig: “Opa, was machen wir heute?”. “Fliegen fangen!” antwortet Opa. “Na klar Opa! Ich fange lieber einen Haifisch! “ antwortet Jurre. Da sagt Opa belustigt: „Jurre, wir gehen doch nicht ans Meer, wir gehen zum Angeln zum Fluss! Dort gibt es keine Haifische und auch keine Delphine.“ Jurre lacht und die Tränen rollen ihm vor lauter Lachen über die Wangen.  „Opa! Ein Haifisch ist blau- weiß und den gibt’s in Omas Schublade! Du weißt schon: Naschi aus ´m Schrank!“ Alle Lachen. „Na dann“ sagt Opa, „jeder macht sich was zu Essen und dann fahren wir! Oma gibst du uns bitte mal eine Butterbrottüte?“ „Opa, schneidest du mir ein paar Scheiben Käse für mein Brötchen ab“, fragt Mette? „Oma gibst du mir bitte die Erdnussbutter für mein Brot“, sagt Jurre. „Wenn dann alle Brote fertig geschmiert sind, könnt ihr den Tisch abräumen“ sagt Oma. „Und Staubsaugen nicht vergessen! Wir wollen ja das Haus ordentlich hinterlassen!“ „Geht klar Oma“, rufen Jurre und Mette: „Opa, Opa, wenn wir zum Fluss gehen, können wir den Wasserball auch mitnehmen?“ fragt Mette.  Opa antwortet: „Wenn du keine Angst hast, dass die Flusskrebse den Wasserball mit ihren Zangen platzen lassen, dann nimm den Ball mit.“ „Flusskrebse?“, fragt Jurre.  Jurre denkt an die Sendung mit der Maus. Dort hat er letztens gesehen, dass es ganz große Krebse gibt, aber so groß ist der Wasserball ja auch nicht. „Nein, dann lassen wir den lieber zuhause“ sagt Jurre. „Toll!“, sagt Mette „Ich hatte mich so gefreut endlich mal mit dem Wasserball im Wasser zu spielen! Lass uns den Wasserball mitnehmen und mal schauen was passiert.“ „So“, sagt Oma, „wenn ihr dann soweit seid, machen wir los!“ Oma hat das Auto schon geholt und die Kühlbox mit Essen und Getränken eingepackt. „Wer als letztes im Auto sitzt ist ein Stück Käse“, ruft Oma. Jurre und Mette rennen zum Auto und hüpfen rein. „Alle angeschnallt? Opa auch? Haltet euch fest, wir fahren erst über die B255 und dann auf die A81, dann die erste Ausfahrt und wir sind da.“ Mit quietschenden Reifen fährt Oma davon.  Am Ziel angekommen stellt Oma das Auto auf dem Parkplatz ab. Jurre fragt: „Oma, wo ist nun der Fluss?“ „Ha“, sagt Oma „wir laufen erst noch ein Stückchen. Jeder nimmt etwas mit und keiner geht mit leeren Händen!“. Opa sagt:  “Viele Hände, schnelles Ende!“ „Opa,“, ruft Mette, „wir sind gerade erst da, nix mit schnelles Ende!“ „Ach“ sagt Opa,“ ich meinte doch nur das mit dem Ausladen“ und gibt Mette einen Kuss auf die Stirn. „Hinter den Bäumen, da ist der Fluss“, sagt Opa. Jurre und Mette sind schon ganz aufgeregt. Als sie am Fluss angekommen sind, fragt Mette: „Sag mal Opa, ist das ´n Fluss? Das Wasser kommt noch nicht mal bis zu den Knieen?“. „Super, oder?“ fragt Opa. Und Oma sagt: „Damit eure Eltern sich keine Sorgen machen müssen. Habt ihr denn  schon ein Freischwimm-Abzeichen  gemacht, oder gibt es das heutzutage nicht mehr?“. „Alles gut Oma und Opa, das macht viel Spass!“ sagt Jurre, während er den Wasserball zu Mette schmeißt. „Komm Jurre, wir bauen einen Damm, wie die Bieber“, sagt Mette. „Cool, das machen wir!“ Jurre und Mette fangen an Äste zu sammeln und bauen einen kleinen Damm, mitten im Fluss. Oma schaut den Beiden zu und sieht dann zu Opa rüber. „Sag mal Opa, hast du überhaupt eine Angel mitgenommen?“ Opa grinst, „Nein und auch meinen Angelschein habe ich vergessen. Aber dafür habe ich Haifische mitgenommen“ und lacht. „Naja“, sagt Oma „das ist wieder typisch, wir fahren Angeln ohne Angel.“ Opa guckt auf Mette und Jurre im Fluss und freut sich: „Sieh nur Oma, haben die Beiden Zeit zum Angeln?“ Oma lacht: „Nein Opa, alles gut!“. Opa setzt sich neben Oma und reicht Oma eine Tasse Kaffee. „Lass uns einfach die Natur und unsere Enkel genießen.“  Jurre und Mette rufen, „Opa! Oma! Guck mal unseren Damm an!“ Nach Stunden bauen kommen Jurre und Mette aus dem Wasser. "Wir haben Hunger!“ sagt Mette. „Das passt ja, wir haben das Picknick schon vorbereitet. Lasst uns essen!“ „Super“, ruft Jurre: „Es gibt Brote und Haifische!“
(Ruud Stijntjes)
Meine Worte waren:
Haifisch - Angeln - Butterbrottüte - Wasserball - Fliegen fangen 


Montag, 29. März 2021
Wörter: Sonnenhut, Hai, Zebra, Eis, unter Wasser 
Ein ganz verrückter Tag 
Sommerurlaub auf dem Campingplatz, alles könnte so schön sein, wenn es nicht schon seit einer Woche durchgehend regnen würde. Amelie drückte sich ihre Nase am Wohnwagenfenster platt. Der Regen tropfte von den Bäumen und auf den Wegen hatten sich riesige Pfützen gebildet. „Oh je,“ sagte sie „irgendjemand hat das Wetter kaputt gemacht. Immer nur Regen, Regen und nochmals Regen – das ist doch voll blöd! Dann wird es heute ja wieder nichts mit dem Ausflug zum Strand!“ Amelie ritzte mit ihrem Messer ein kleines Schiff in die Butter auf ihrem Brötchen. Nanu, glitzerte die Butter plötzlich ein kleines bisschen? Aber weil Amelie so traurig war, fiel ihr das gar nicht auf. „Ich wünschte wir wären auf einer Insel im Meer, wo immer die Sonne scheint und es schön warm ist“, maulte sie. 
 
Plötzlich ertönte ganz leise ein „PLING“ wie von einem kleinen Glöckchen und ein paar silbern glitzernde Funken flogen quer durch den Raum …
 
…und ob ihr es glaubt oder nicht, der Boden des Wohnwagens begann ganz leicht zu schaukeln. Ein paar Sonnenstrahlen tanzten auf dem Frühstückstisch und Papa sah verdutzt aus dem Fenster. „Was um alles in der Welt ist denn jetzt passiert“, rief er. Wasser, überall war Wasser und über dem Wasser war ein strahlend blauer Himmel, von dem die Sonne herunter lachte. Amelie und ihr kleiner Bruder Paul rannten zur Tür und staunten nicht schlecht. Ihr Wohnwagen hatte plötzlich keine Räder mehr und war zu einem kleinen Hausboot geworden. An einem langen Steg, der direkt zu einem tollen weißen Sandstrand führte, lagen viele andere Hausboote. 
„Gehen wir an den Strand?“ „Dürfen wir ins Wasser?“ „Jetzt gleich.“ „Bitte, bitte…“
 
Mama zuckte mit den Schultern: „Na ja, wenn wir jetzt schon mal hier sind, warum eigentlich nicht. Aber zuerst Zähne putzen!“ Gesagt getan – Zähne geputzt, die Sonnencreme gesucht und gefunden und in die Badesachen gehüpft. So schnell waren die Zwei wohl noch nie fertig und schon nach ein paar Minuten liefen sie aufgeregt den langen Steg hinunter zu diesem wunderschönen Strand. Mama setzte ihren großen Strohhut mit dem breiten geblümten Band auf und sagte zu Papa: „Ich weiß ja nicht, was hier passiert ist, aber es ist schön, es ist sogar sehr schön!“ Langsam gingen die beiden hinter ihren aufgeregten Kindern her. 
 
„Papa, ich möchte ins Wasser“, rief Amelie „pustest du mir mein Wassertier auf?“ zum Glück hatten sie eine Luftpumpe dabei und schwuppdiwupp stand ein riesiges Zebra auf dem Strand. Amelie hopste auf den Rücken: „Auf gehts, komm Paul wir reiten ins Meer und suchen den Schatz von dem Seeräuber Finn, immer der Nase nach und an der zweiten Welle links ab.“ Paul sprang zu ihr auf das Zebra und die beiden paddelten  im flachen  Wasser. Die Schatzsuche ging gerade in die heiße Phase: „Da vorne Paul, schau, da unten im Meer muss die „Störtebeker“ liegen, mit der der Piratenschatz gesunken ist“, rief Amelie und steuerte das Zebra-Schiff hinter der dritten Welle an dem rosa Seestern vorbei, in die gezeigte Richtung. Plötzlich begann das Zebra zu wackeln und nur mit Mühe konnten Amelie und Paul sich auf dem Rücken festhalten. Amelie schaute sich um und aus den Wellen ragte die Rückenflosse von einem Hai heraus. „Hilfe! Ein Hai,“ rief sie laut und als das Zebra erneut wackelte, konnte sie sich nicht mehr festhalten und purzelte ins Wasser. Paul sah sich erschreckt nach dem Hai um und rief nach Amelie. Doch zum Glück war das Ganze nur ein schlechter Scherz von Lukas dem Jungen aus dem Wohnwagen-Hausboot nebenan. Er hatte sich einen Gürtel mit einer Haifischflosse auf den Rücken geschnallt. Amelie saß auf dem Popo im Wasser und prustete: „Du hast uns aber ganz schön erschreckt – du du du Blödbär du!“ Aber dann lachten alle drei Kinder über diesen Schreck in der Nachmittagsstunde. Papa, der immer in der Nähe der Kinder stand, hatte die „Hai-Attacke“ natürlich beobachtet. Er kam zu den Kindern und fragte: „Na, wollen wir noch ein bisschen schnorcheln und nach Schätzen unter Wasser suchen?“ Das ließen sich Paul  und Amelie nicht zweimal fragen. Schnell hatten sie die Taucherbrillen und die Schnorchel geholt und schwammen mit Papa zusammen ein bisschen weiter ins etwas tiefere Wasser hinaus. Hier gab es so tolle bunte Fische, Seesterne und Muscheln zu bestaunen. Krebse liefen auf dem Meeresboden entlang und Amelie entdeckte sogar ein kleines Seepferdchen. Glücklich schwammen sie nach einer langen Zeit wieder zurück zum Strand. Mama hielt schon die Bademäntel für alle bereit und die Schatzsucher kuschelten sich auf der Decke darin ein. 
 
Zum Abschluss dieses tollen Tages saßen Amelie, Paul, Mama und Papa auf dem Steg vor dem Wohnwagen-Hausboot und baumelten mit den Füßen im Wasser. Alle schleckten ein riesiges Eis und sie beobachteten wie die Sonne als roter Ball im Meer versank. 
 
 
„Aufstehen! Amelie, Paul kommt ihr frühstücken“, Mama rüttelte an Amelies Schultern „die Sonne scheint endlich, wir können heute zum Strand gehen.“ Amelie rieb sich die Augen, sah aus dem Fenster und blickte auf die Rasenfläche vor dem Wohnwagen. Hatte sie wirklich alles nur geträumt? Aber draußen stand das riesige Zebra und Amelie könnte schwören, dass es ihr zugeblinzelt hat.
(Gabi Ring-Ebert)
 
Ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen dieses Abenteuers wie ich beim Schreiben. 


Sonntag, 28. März 2021
Fred geht auf Reisen
Fred ist ein kleines Murmeltier. Er ist gerade aus seinem Winterschlaf erwacht. Dieser kann sechs bis neun Monate lang dauern. Fred liegt noch eingekuschelt in einer Schicht aus Gras. Nun öffnet er ein Auge und sieht seine blaue Pudelmütze an seinem Haken hängen. Voller Freude steht er auf und zieht sich an um rauszugehen. 
„Sooo, ich brauche noch meine Pudelmütze und einen Schal, damit mir nicht kalt wird“, denkt sich Fred. Als er seine Tür aufmacht riecht er schon den Duft von einer Osterglocke.
„Ohhhh ist die schön. Wow und so groß und gelb“. Fred läuft ganz dicht an sie ran. Als er sie mit seinen Händen anstupst wackelt die Blume hin und her. So stark, dass ein Marienkäfer fast runtergefallen wäre, hätte er seine Flügel nicht aufgeschlagen. Fred schaut zu dem Marienkäfer hoch in den Himmel. Dieser muss sich ganz schön bemühen, dass er nicht runterfällt. Er hat einen ganz taumelnden Flug. Er fliegt von links nach rechts und wieder von links nach rechts. Bis er auf Freds Nase gelandet ist. „Hey, hallo Fred, wieso bringst du die Blume so zum Wackeln? Ich wäre beinahe runtergefallen“. Fred, der für einen Moment ganz stumm ist, erwidert nun stammelnd: „Na ich, ich wollte doch nur mal an ihr riechen. Wenn man die Blume ganz vorsichtig einmal bewegt, dann riecht es überall nach ihr“.
Fred verstummt. „Hey, ich kenne dich doch. Du bist doch der Marienkäfer Ludwig …“ „Haha, ja der bin ich“. „Ich habe gehört, dass du schon soo viel gesehen hast, da du überall hinfliegen kannst“. Ludwig denkt kurz nach und fragt nun Fred: „He, komm doch mal mit mir mit. Ich möchte dir was zeigen“.
So gingen die beiden zusammen auf Wanderschaft. Damit der Weg für den kleinen Ludwig nicht zu anstrengend wurde, setzte er sich auf Freds Kopf.
So liefen sie nun bis es anfing zu regnen. Fred fragte, ob sie sich für einen Moment unter einem großen Blatt Schutz vor dem Regen suchen könnten. Fred legte sich unter das Blatt auf den Rasen. Sie schauten zusammen in den Himmel, an dem nun hinter einer riesigen Wolke die große Sonne wieder auftauchte.
Ludwig fragt Fred: „Hey Fred, weißt du was passiert wenn es regnet aber gleichzeitig die Sonne scheint?“ Fred antwortet nach ein paar Minuten: „Ja klar, Ludwig, dann kommt ein Regenbogen. Oh, ich finde Regenbögen ganz doll schön…“
Als es nun aufhört zu regnen gehen die Beiden weiter vorbei an einem großen Busch. Dort treffen sie Nina die Ameise, die gerade aus dem Busch gelaufen kommt. „Huhu ihr Zwei“ piepst sie ganz leise. „Wo wollt ihr denn hin?“ „Huhu Nina. Ludwig möchte mir etwas zeigen. Magst du vielleicht mitkommen?“ Nina ist ganz aufgeregt und antwortet: „Ohjaaa, gerne gerne gerne“. Und schon krabbelt sie ebenfalls auf Freds Kopf.
Nun gehen die drei weiter. Ludwig, der als einziger den Weg weiß, sagt wo sie längs laufen müssen.
„Sooo, die Nächste nun rechts. Oh, ähh …doch nicht. Äh, wir müssen links“, stammelte er. Ludwig hat eine kleine rechts-links Schwäche. Deswegen verfliegt er sich auch ganz häufig. 
„HALT, wir sind da“ ruft Ludwig.
Sie sind angekommen an einem Park. Durch diesen geht ein Weg. Ludwig fliegt von Freds Kopf runter auf den Boden. „Schaut mal … das beobachte ich schon seit Wochen … Wenn das Wetter gut ist dann kommen hierher ganz viele Menschen und dann fahren sie hier rum auf diesen Rollen“. Fred schaute ganz erstaunt und fragt dann:“ Was sind das für Rollen? Das sieht nach Spaß aus“.
Nina, die immer noch auf Freds Kopf sitzt, sagt: „Das meine Freunde sind Inline Skates. Das fahren die Menschen um Sport zu machen und weil es ihnen Spaß bringt“. 
In diesem Park verbringen die Drei nun den ganzen Tag bis es dunkel wird. Dann laufen und fliegen sie schnell nach Hause. 
(Riane Sophie Ebert)
 
Wörter, die ihr in meiner Geschichte suchen könnt:
Inline Skates, Regenbogen, Pudelmütze, Osterglocke und Murmeltier.


Samstag, 27. März 2021
Tims Ausflug ins Südsee-Camp
„Tagesgäste-Beitrags-Automat, Tagesgäste-Beitrags-Automat …“ Immer wieder flüsterte Tim stolz diese Worte vor sich hin. Schließlich war er erst vier Jahre alt und ging noch in den Kindergarten. Tim war sich sicher, niemand dort konnte so ein schweres Wort fehlerfrei aussprechen. Lange hatte er geübt. Jetzt saß er mit seiner Patentante Annette in deren Auto. „Wenn du Tagesgäste-Beitrags-Automat fehlerfrei aussprechen kannst, dann machen wir beide einen Ausflug. Nur wir Zwei, ganz alleine!“ hatte sie Tim versprochen. Heute war es endlich soweit. Schon ganz früh am Morgen stand Annette vor der Haustür und holte ihn ab. Tims Eltern hatten für beide einen großen Picknick-Korb gepackt und Mama legte noch schnell Wechsel-Kleidung für Tim dazu. „Man weiß ja nie, was so passiert. Vielleicht brauchst du sie!“ sagte Mama augenzwinkernd und stellte den gefüllten Korb auf den Rücksitz des Autos. „Ach ja, hier ist übrigens auch noch ein bisschen Taschengeld. Das hätten wir jetzt fast vergessen. So ein Tagesgäste-Beitrags-Automat muss ja auch gefüttert werden“, sagte Papa und hängte Tim lachend einen Brustbeutel mit Kleingeld um. Dann fuhren sie endlich los. Erst aus der Stadt heraus. Dann über die Autobahn und schließlich über die Landstraße. 
„Wohin fahren wir eigentlich? Und wann sind wir endlich da? Und was ist eigentlich ein Tagesgäste-Beitrags-Automat? Und wieso muss man den füttern?“ Tim löcherte Annette unterwegs mit Fragen. Aber Annette verriet nichts. „Lass dich überraschen!“ sagte sie nur. „Das ist mein Geheimnis. Heute verbringen wir Zwei einen tollen Tag!“ Schließlich fuhren sie auf den Parkplatz eines großen Camping-Platzes. „Sind wir jetzt endlich da?“ fragte Tim. „Ich kann nicht mehr sitzen. Und Durst habe ich auch!“ „Ja!“ sagte Annette. „Wir sind da! Heute verbringen wir Zwei den Tag im Südsee-Camp, mit Dschungel-Golf und Kajak fahren auf dem See und einem Picknick am Strand neben dem Piratenschiff. Und heute Abend gehen wir noch zur Gute-Nacht-Geschichte ins Kirchenzelt, damit du gut schlafen kannst auf der Rückfahrt.“ „Wow! Echt jetzt?“ Tim war begeistert. Das hätte er nicht erwartet. „Aber bevor es losgeht, gucken wir erst einmal in den Picknick-Korb. Ich brauche erst einen Kaffee und ein Schokoriegel wäre auch nicht schlecht. Bestimmt ist auch für dich etwas zu trinken im Korb.“ Sie stiegen aus dem Auto aus und nahmen den Picknick-Korb vom Rücksitz. Mama hatte ihn mit leckeren Sachen und Getränken gefüllt. Tim trank erst einmal reichlich Wasser aus der Flasche. Den Saft wollte er sich für später aufbewahren und Annette trank ihren Kaffee aus ihrer Lieblings-Kaffeetasse, die Mama extra für sie in den Korb gepackt hatte. Dazu aßen sie jeder einen Schokoriegel. Satt und nicht mehr durstig holten sie Annettes Falt-Kajak samt Zubehör aus dem Kofferraum. So etwas hatte Tim noch nicht gesehen. Ein Boot zum Aufblasen verpackt in einem Rucksack. Annette schnallte sich den Rucksack auf den Rücken, nahm den Picknick-Korb in die eine und Tim an die andere Hand und fröhlich gingen beide zum Eingang des Südsee-Camps. „Wir müssen erst zum Tagesgäste-Beitrags-Automaten. Dort bezahlt man als Tagesgast Eintritt.“ sagte Annette. Jetzt wusste Tim was mit dem schweren Wort gemeint war und wofür Papa ihm das Kleingeld mitgegeben hatte. Gemeinsam mit Annette suchte er nach dem Automaten. Aber sie konnten keinen finden. „Kann ich euch helfen?“ Ein älterer Herr kam auf Tim und Annette zu. In einem kleinen Holzhäuschen vor dem Südsee-Camp sitzend hatte er die beiden bei ihrer Suche beobachtet. „Ihr seht so aus, als würdet ihr euch hier nicht auskennen!“ „Wir suchen den Tagesgäste-Beitrags-Automaten“, sagte Annette. „Wo finden wir den?“ „Den gibt es bei uns nicht. Als Tagesgäste müsst ihr euren Beitrag bei mir bezahlen!“ antwortete der ältere Herr. Tim guckte ihn mit großen Augen an und hielt ihm seinen Brustbeutel mit dem Kleingeld hin. „Dann bist du hier der Tagesgäste-Beitrags-Automat?“ fragte Tim leise. Der ältere Herr schluckte und begann zu lachen. „Stimmt! Du hast Recht! Und wer in deinem Alter ein so schweres Wort fehlerfrei sagen kann, der darf heute mit seiner Begleitung ohne Eintritt ins Südsee-Camp! Und für dein Taschengeld kaufst du dir nachher ein ordentliches Eis!“ „Danke! Das ist aber nett!“ sagten Tim und Annette. Und auf dem Weg zum Strand überlegten beide welches Eis sie kaufen würden. „Ich will zwei Kugeln. Vanille und Schokolade!“ sagte Tim. „Und ich Amarenakirsche. Hoffentlich gibt es das hier. Was haben wir für ein Glück!“ sagte Annette. Der ältere Herr konnte sie noch hören und rief ihnen hinterher: „Genießt den Tag. Die Sonne soll bis heute Abend scheinen!“ „Das werden wir!“ riefen Tim und Annette zurück und winkten ihm fröhlich zu.
Beide verbrachten einen wunderbaren Tag mit Eis essen, Kajak fahren auf dem See, Picknick am Strand und Dschungel-Golf. Nach der Gute-Nacht-Geschichte im Kirchenzelt verschlief Tim müde und fröhlich die ganze Rückfahrt. Er schlief so fest, dass er nicht einmal bemerkte, dass seine Eltern ihn aus dem Auto nahmen und ins Bett legten. Und als sie ihn am nächsten Morgen weckten waren seine ersten Worte: „Tagesgäste-Beitrags-Automat! Im Südsee-Camp ist der lebendig!“
(Ruth Litzen, Diakonin von Kirche unterwegs im Südsee-Camp)
 
Meine Worte waren:
Amarenakirsche, Kajak, Kaffeetasse, Tagesgäste-Beitrags-Automat und Wasser